Mein Arm
Ein Mann erzählt seine Lebensgeschichte. In der Provinz aufwachsend hat er mit zehn Jahren die Eingebung, seinen Arm nach oben zu strecken und oben zu lassen. Für immer. Zu Hause wird er als abartig angefeindet, Psychiater schreiben ihn ab als hoffnungslosen Fall. Doch dann entdeckt ihn die Kunstwelt: Er wird Mittelpunkt einer Konzept-Kunst-Ausstellung, sein Körper ein Kunstwerk.
Der erhobene Arm ist verweigerte Anpassung. Er ist der letzte Versuch, Aufmerksamkeit zu erregen und nicht in Beliebigkeit unterzugehen. Eine Geste, die schreit: „Ich bin besonders!“ Das Stück variiert nicht nur verstörende Erzählungen wie die vom eigensinnigen Kind der Brüder Grimm oder Melvilles großem Verweigerer Bartleby und seinem „I would prefer not to“, sondern kommentiert auch komödiantisch den „Superstar-Wahnsinn“ unserer Zeit.
Kai Hufnagel ist freiberuflicher Schauspieler. In Hamburg spielte er u.a. im Polittbüro, am Altonaer Theater und an den Hamburger Kammerspielen. Aktuell ist er im Stück Aufbruch-Inqilab von Michael Müller am Deutschen Schauspielhaus zu sehen.
Deutsch von Bernd Samland