„Vor hundert Jahren machten Deutschland, Hamburg und Altona umwälzende Veränderun gen durch. Das Ende des Ersten Weltkriegs und die Revolution 1918/19 bescherten dem Land die Wende von Kaiserreich und Militaris mus zu einer Demokratie und zu einer neuen Verfassung. Viele ihrer Elemente finden sich im heutigen Grundgesetz. Altona war 1919 noch eine eigenständige Stadt. Sie musste mit großer wirtschaftlicher und sozialer Not fertig werden. Prägende Figur dieses Neubeginns war der Sozialdemokrat Max Brauer. 1919 wurde er zum Bürgermeister gewählt, 1924 zum Oberbürgermeister. Nahezu täglich werden wir durch die Allee und durch die Schule, die seinen Namen tragen, an ihn erinnert. Er führte Altona in Zeiten von Not und Elend der Nachkriegszeit, der widersprüchlichen Festigung der jungen Demokratie, eines wirtschaftlichen Aufschwungs und eines Niedergangs in Folge der Weltwirtschaftskrise. Schließlich erlebten er und die Altonaer, wie die Nationalsozialisten sein Amt und sein Leben bedrohten, so dass er fliehen musste.
Was war der politische, gesellschaftliche und soziale Rahmen seines Handelns? In „seine“ Zeit fielen das Werden des Neuen Altonas, der Ausbau des kommunalen Wohl fahrtssystems, der Bau neuer, moderner Wohnquartiere, die Anlage von Parks und Sporteinrichtungen – kurz die Verbesserung der Lebensqualität für die Altonaer. Er erreichte die Eingemeindung der Elbvororte. Wie prägte ihn seine Herkunft? Von welchen weltanschaulichen und politischen Linien ließ er sich leiten? In welchem Verhältnis stand er, der auch einmal als Barockfürst bezeichnet wurde, zu den Sozialdemokraten? Wie hielt er es mit den unterschiedlichen Grup pen der Stadtgesellschaft? Wir präsentieren hier erste Eindrücke. Der Prozess der Erforschung ist nicht beendet. Er sollte weitergehen.
Arbeitskreis Max Brauer
Vernissage am Dienstag, 3. Dezember, 20 Uhr: Der ehemalige Bezirksamtsleiter Hans-Peter Strenge wird als Mitglied der Arbeitsgruppe die Ausstellung eröffnen. Kersten Albers, amtierender Dezernatsleiter des Altonaer Bezirksamts, wird ebenfalls Grußworte sprechen. Außerdem haben wir die zukünftige Bezirksamtsleiterin, Stefanie von Berg, am 3. Tag ihres neuen Amtes zur Vernissage im Kesselhaus des Stadtteilarchivs Ottensen eingeladen.