Selten wurde die Ambivalenz der Liebe so vollkommen dargestellt wie in Robert Schumanns Liederzyklus »Dichterliebe« aus dem Jahr 1840, das zugleich das Hochzeitsjahr Schumanns war. Auch wenn sein eigenes Liebesschicksal sich zunächst positiv entwickelt hat – man kann das Thema der »Dichterliebe« wohl kaum für Zufall halten. Voller Liebesglück, aber auch voller Verzweiflung, Schmerz und Melancholie sind Schumanns Vertonungen der 16 Gedichte, die er Heinrich Heines Zyklus »Lyrisches Intermezzo« entnahm. Prominent besetzt mit Martha Argerich und Bariton Bo Skovhus entfaltet die Ebenbürtigkeit von Klavier- und Gesangspart des Zyklus besonders ihren Reiz. Carminho singt den Fado, als hätte sie die Freuden und Leiden des Lebens schon in aller Tiefe durchschritten. In ihren Liedern lässt sie den großen Gefühlen freien Lauf: dem Schmerz und der Trauer, der Liebe und der Sehnsucht.
Entstanden um 1820 war Fado ursprünglich die Poesie der Außgestoßenen, Underground-Musik. Fadistas sangen in Hafenbars für Seeleute, Zuhälter und Bohemiens über Armut, verlorene Liebe und die Schönheit Lissabons. Seit 2011 steht er auf der Liste des immateriellen Weltkulturerbes. Ähnlich wie im Tango, Blues oder dem griechischen Rembetika, wird im Fado die Schwermut förmlich zelebriert.
BESETZUNG
Bo Skovhus Bariton
Martha Argerich Klavier
Carminho Gesang
& Band
PROGRAMM
Robert Schumann
Dichterliebe op. 48
- Pause -
Fado von Carminho & Band