Ach, die Situation im Palast ist aber auch wirklich unangenehm: Fast die komplette Dienerschaft ist geflohen und zur Gegenseite übergelaufen, draußen wütet die Revolution und vor dem Fenster fordern die Untertanen die Köpfe der beiden Herrschenden. Und der Champagner ist auch warm – das geht zu weit. Wie soll man da vernünftige Entscheidungen treffen? Auch Marie-Antoinettes gut gemeinter und vom Balkon gebrüllter Rat „Wenn sie kein Brot haben, sollen sie halt Kuchen essen“, kommt nicht gut an beim hungernden Volk. Und was will eigentlich dieser kleine Giftzwerg Napoléon die ganze Zeit? Wer ist das überhaupt? Die Situation ist verfahren, ein Ausweg nicht in Sicht, man sollte das Volk einfach abschaffen, damit hätte man doch alle Probleme gelöst! Nur wie?
Alles nur Komödie? Oder wirft der Wahnsinn vielleicht doch einen Schatten in unsere Realität? „Marie-Antoinette“ ist eine wilde, brüllend komische Komödie und eine bitterböse Warnung an die Gegenwart.