making of[f]
in der xpon-art gallery
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Thematische Gruppenausstellung
ONLINE - Eröffnung am Donnerstag, den 2. September 2021 um 20 Uhr
Im Anschluss geöffnet bis zum 3. Oktober
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Teilnehmende Künstler*innen:
Gerald Chors
Katrin Stender
Kirk Sora
Patrick Becker
René Scheer
sowie ARKA
(Thea Hoffmann-Axthelm & Elsa-Sophia Jach & Markus Schubert & Sebastian Arnd)
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Wir zeigen die Arbeit hinter den Arbeiten, Werksentstehung wie Vergehung, abstrakte Fotografien und eine Fotodokumentation ihrer Entstehung, eine Polaroidserie die das making-of des making-of zeigt, wie ein Stencil entsteht, drehen die zeitliche Achse um und holen vergrabene Leinwände wieder ans Tageslicht und stellen zu guter Letzt einen Industrieroboter in den Keller, lassen ihn zu Opernarien malen und - verlieben. Denn aus was sonst soll der ganze Kram denn entstehen, wenn nicht der Liebe zum Entstehen:
Schicht für Schicht entstehen Drucke, aber auch bei Stencils ist dieser Prozess vorgegeben. Stencils sind gesprühte Bilder, die mit Hilfe einer oder im elaborierterem Falle mehrerer Schablonen entstehen. Im Normalfall überdeckt die nächste Schicht die Vorherigen und der Entstehungsprozeß wird verdeckt. Den Prozess, das Werden der Arbeit festzuhalten, einzufrieren für den Moment des jeweilige Schrittes ist das Ziel der Arbeit von RENÉ SCHEER. Der jeweils nächste Schritt wird aber trotzdem verwirklicht und macht wieder das Ergebnis sichtbar. So werden die ersten Schritte immer wiederholt, immer eine Ebene mehr, eine nach der anderen und immer sichtbar gemacht. Am Ende besteht die Reihe des Prozesses aus 10 Zwischenschritten und einer beendeten Arbeit. Das Motiv zeigt den Maler Sven Scharfenberg im gemeinsamen Atelier bei der Arbeit.
„Wenn was zu sagen war gemalt ist, bleibt Farbe als Aussage“ ist als Statement eher poetisch, aber fast kunsthistorisch muten die Fragen an, die PATRICK BECKER mit seiner Arbeit stellt: „Existiert Kunst nur im Ergebnis und Inhalt nur in der Intention? Oder ist die Einweg-Palette selbst schon Leinwand? Wenn meine Gemälde Rückschlüsse auf mich zulassen, wie ist es dann mit den Resten meiner Arbeit? Die Überreste des Arbeitstages werden zu mehr als einem bunten Beweis meiner Produktivität. Ich zeige dir, was ich hinterlasse und du sagst mir, wer ich bin - Ich bin das, was übrig bleibt.“ In diesem Falle nicht einmal mehr das eigentliche Werk: „proof of work“ - Eine blaue Jeans, die aktuell als Arbeitshose beim Malen dient. Daneben angebracht, ein „Kalender“ mit 30 Abreiss-Paletten auf denen Reste der Acrylfarben für die jeweiligen Gemälde verblieben waren. Jedes Blatt das Ergebnis eines Arbeitstages. Die Hose ein Konglomerat.
Am 5. Oktober 2017 ver- bzw. begrub KATRIN STENDER im Zusammenhang mit ihrer Ausstellung "sehen und gesehen werden - das allover das portrait (8.9.2017-31.8.2018, Michael Balint Institut, Hamburg) quasi als unterirdische Dependance zwei Arbeiten (Eitempera auf Leinwand) im Eisacktal, Südtirol. Dort verblieben die Malereien zur Beschau und Nachbearbeitung durch Kleingetier, Mikroben, Bakterien und die Witterungen bis zum 9. Juli 2021. Aufwendig wurden die Arbeiten getrocknet, desinfiziert und gepresst. Übrig bleiben zwei Fragmente von fragiler Brüchigkeit. „Lebenszeichen“ - ein Hauch von einem zum anderen gehend.
"Wenn Sie um sieben Uhr morgens in Mecklenburg auf einen Mann treffen, der sich über ein Ölfass beugt, dann könnte es sein, dass Sie den Künstler Kirk Sora bei der Arbeit sehen, bei der Erstellung seiner abstrakten Bilder mit ihrer enormem Strahlkraft, mit ihrer Dynamik und ihrer Ruhe. Bilder über Farbe, Licht und Raum.", so schrieb Stefan Dupke 2015. Bilder die wie Malerei anmuten und komponiert sind, aber fotografiert sind. Die Werke der neuen Reihe „MAXIDOZER“ von KIRK SORA handeln von der Schönheit des Lichtes und den Geheimnissen, die darin verborgen liegen.
„Es sind Bilder zum und über das Träumen, zum Eintauchen, zum Ankommen. Und um einen Moment inne zu halten, sich eine Pause zu gönnen." Zwei dieser ästhetisch eigenen, und dennoch nie aggressiven sondern zeitlos harmonischen Bilder aus der Reihe zeigt Kirk Sora, dazu bringt er uns eine Fotodokumentation des Arbeitsprozesses mit, die einen umfangreichen Einblick in die Entstehung der Werke gewährt. In 16 Schwarz/Weiss Aufnahmen ist der Künstler beim Fotografieren, die selbstgebauten Apparaturen und Objekte, die den abstrakten Bildwelten zu Grunde liegen, die Pferde, die ihm bei der Arbeit meist über die Schulter schauen, weil sich ein Teil des Ateliers auf einer Weide befindet...aber auch Szenen aus der eigenen Druckwerkstatt von der Herstellung der Bilder zu sehen. Jeder Pixel und die noch so kleinste Farbnuance unterliegt der Kontrolle des Künstlers.
Die Liebe zum natürlichen Licht, dem Vorgefundenen und der langen Erzählung des kleinen, fast unbemerkten Momentes findet sich auch bei GERALD CHORS in einer quintessentiellen Hommage an den Prozess, die Berührbarkeit, und daran, sich Zeit zu lassen. Angefangen hatte alles mit einer kleinblumigen Narzisse im sanftem Licht, sie führte zu einer kreativen Assemblage (oder einer autobiografischen Tischplatte) und irgendwann gingen dem Autor zwar noch nicht die Kameras aus - aber die Stative. „Narzisse, kleinblumig“, „Making-Of“, „Making-Of A Making-Of“ - für drei Grossformat-Polaroids und vielen kleinen Geschichten in ihnen hat es gelangt.
Vielleicht sind wir ein wenig frech, einen malenden Industrieroboter in den Keller zu stellen, aber als wir von dem Projekt hörten, waren wir begeistert. Zudem war zu dem Zeitpunkt nicht klar, ob Theateraufführungen in naher Zukunft eher schwieriger sein würden, Aufführungen für wenige in einer Galerie hingegen eventuell eher möglich. Zwar ist das ganze Stück aus technischen Gründen nun bei uns nicht aufführbar, aber interdisziplinäre Arbeiten, die über den Tellerrand schauen schätzend, freuen wir uns auf Poesie und etwas andere Fragen mit zwei Robotern in unserem Keller:
ELSA-SOPHIE JACH, THEA HOFFMANN-AXTHELM, MARKUS SCHUBERT und SEBASTIAN ARND entwerfen mit ARKA einen Industrieroboter, dazu erschaffen jeden Tag zum Sound einer Kassette aus den 1980er Jahren, auf die eine junge Frau mit Liebeskummer Todesarien gespielt hat, seine Bilder zu malen. Dadurch entsteht jeden Tag ein anderes, einzigartiges und nicht voraussehbares Kunstwerk.
Ihm Gegenüber steht PUTZINI, ein aus Alltagsgeräten gebauter, in der Galerie arbeitender Putzroboter. Ein erster Kontakt zwischen den beiden bahnt sich an. In der Performance „NESSUN DORMA“, voraussichtlich zu sehen im Oktober 2021 im Lichthof Theater, werden die beiden diesen Kontakt intensivieren, sich verlieben, sich zerstreiten, zusammen Kunst erschaffen und sogar sterben.
Die Interaktion der beiden künstlichen Lebewesen verbindet emotionsphilosophisches Nachdenken und digitale Wissenschaft mit der von menschlichen Gefühlen erzählenden Operngattung und der Frage nach Imitation und Authentizität in der Kunst.
Soweit von uns diesmal zum Thema making of[f]. Die nächste thematische Gruppenausstellung lautet verGEBENs.
“Der Entstehungsprozess findet in der Öffentlichkeit selten ausreichend Anerkennung. Folglich wird auch künstlerische Arbeit in ihrer Gesamtheit unzureichend vergütet.
Es ist wichtig, Werkentwicklung wahrzunehmen, zu unterstützen und in den Diskurs über Kunst einfließen zu lassen.”
Bianca Müllner, Vorstandsvorsitzende Berufsverband bildender Künstler*innen
Falls Sie neue Einsichten gefunden haben, auf interessante Gedanken gekommen sind, dem oben Gesagtem etwas abgewinnen können - lassen Sie die Künstler doch daran teilhaben. Die Spendendose steht (selbstgemacht, und leicht erkennbar, wie - es sieht vielleicht sonst nicht so aus, aber wir improvisieren wo wir können) auf dem Tresen. Der Eintritt ist frei.
Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an. Man kann uns in der Regel auch mit Maske verstehen. Manchmal nuscheln wir etwas. Aber das meinen wir nicht so. Wirklich nicht.
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ONLINEvernissage:
Donnerstag, 2. September 2021 um 20 Uhr auf instagram und fb.
Die Künstler sind anwesend.
Die Eröffnung ist aus gegebenen Anlass nicht öffentlich und wird daher online übertragen und nachsehbar sein. Es werden zudem später 360-Ansichten der Ausstellung auf der Homepage zu sehen sein.
Laufzeit:
Donnerstag, 02.09.2021 bis Sonntag, 03.10.2021
Öffnungszeiten:
Samstags, Sonntags, Montags und Dienstags jeweils von 18-21 Uhr
Finissage:
Sonntag, 3.10. von 11-16 Uhr
Es gelten die aktuellen Corona-Regeln. Über 2G, 3G und dessen Praktikabilität wurde bei Drucklegung noch nicht entschieden - bitte aktuell informieren. Mund-Nase-Schutz ist obligatorisch, bei 3G max 14 Besucher zur Zeit und mindestens 1,5m Abstand zueinander.
Wir müssen die Kontaktdaten erfassen und den Geimpft-/Genesenen-Status bzw. einen aktuellen Test einsehen.
Ort:
xpon-art gallery
Repsoldstraße 45
20097 Hamburg
www.xpon-art.de
Über abweichende Öffnungszeiten informieren wir Sie auf unserer Homepage xpon-art.de, unserem Instagram Account @xponartgallery und unserer Facebook Seite facebook.com/xponart
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mit freundlicher Unterstützung der Behörde für Kultur und Medien Hamburg