Lulu
Alle, die Lulu lieben, sterben an dieser Liebe. Lulu ist den Männern Befriedigungsinstrument ihrer sexuellen Begierden, sie selbst aber bleibt dabei auf irritierende Art und Weise autonom und unangetastet und scheint dadurch umso attraktiver. Attraktiver, weil ihre libidinösen Regeln in verführerischem Kontrast zum moralischen Mainstream stehen. Alles, was sie betreibt, betreibt sie mit ihrem Körper, und den Männern widerfährt ekstatisches Glück, ekstatische Aggression, ekstatisches Sterben. Lulu versorgt diesen Mechanismus mit Brennstoff. „Wenn sich die Menschen um meinetwillen umgebracht haben, so setzt das meinen Wert nicht herab.“ Auf beiden Schlachtfeldern – Liebe und Geld – drohen Fehlspekulationen. An der Börse werden Aktien gehandelt, sie steigen und fallen ebenso wie der Wert erotischer Anziehungskraft. Der finale Crash reißt Lulu mit hinab.
Inszenierung: Christoph Marthaler
Bühnenbild und Kostüme: Anna Viebrock
Licht: Martin Gebhardt
Dramaturgie: Malte Ubenauf
Premiere am: 12.02.2017