Mit virtuoser Souveränität und einem ungewöhnlich breit aufgestellten Repertoire profiliert sich der Litauer Lukas Geniuas als herausragender Künstler in der Generation junger Pianist:innen. Franz Liszts h-Moll-Sonate, die trotz zahlreicher Schwierigkeiten ein viel gespielter Meilenstein des Klavierrepertoires ist, kombiniert Geniuas mit einem seltenen und hochspannenden Stück von Frederic Rzewski, in dem er als Pianist und Sprecher zugleich agiert.
»De profundis« (Aus der Tiefe) von Frederic Rzewski nimmt Bezug auf einen Brief von Oscar Wilde. Aus dem Gefängnis schrieb Wilde diesen verbotenen Liebesbrief, nachdem er wegen seiner Homosexualität verurteilt und inhaftiert worden war. Instrumentale Abschnitte und gesprochene Elemente aus Wildes Text verdichten sich zu einem Psychogramm in Wort und Ton, bei dessen Darstellung Geniuas auch sein darstellerisches Talent zeigen kann. Die Verbindung zu Liszts h-Moll-Sonate ergibt sich aus dem existenziellen Ausdruck und der revolutionären Kraft, die beiden Stücken zu Eigen ist.
BESETZUNG
Lukas Geniuas Klavier
PROGRAMM
Franz Liszt
Sonate h-Moll S 178
- Pause -
Frederic Rzewski
De profundis