Ein Märchen für von Michael Ehnert
Regie: Martin Maria BlauAusstattung: Sylvia HartmannMusik & Songs: Jan-Christof ScheibeMit: Kristian Bader, Jan-Christof Scheibe und Michael Ehnert
Die „Kinder und Hausmärchen“ der Brüder Grimm sind ein internationaler Bestseller, ein literarischer Fantasyfilm fürs Kinderzimmer, der in mehr als 100 Sprachen übersetzt und öfter verkauft wurde als die Bibel. Man kann also davon ausgehen, dass es kein einziges Kind gibt, das noch nichts von Rotkäppchen, Rapunzel oder dem Froschkönig gehört hat. Doch Jacob und Wilhelm Grimm waren weit mehr als nur die Märchenonkel der deutschen Literatur. Sie wurden auch als Sprachwissenschaftler, Volkskundler und Gründungsväter der Germanistik verehrt und als Teil der „Göttinger Sieben“ politisch verfolgt. Und auch wenn wir Jacob und Wilhelm stets nur im Doppelpack als „die Brüder Grimm“ bezeichnen, so waren sie vom Wesen her doch grundverschieden. Ihr Lebenswerk hat die deutsche Festplatte nachhaltiger beschrieben als irgendein anderes Stück deutscher Literatur.
Erleben Sie Jakob und Wilhelm Grimm in den Wirren der deutschen Kleinstaaterei, seien Sie dabei, wenn Rotkäppchen und der Froschkönig auf Batman treffen. Und lassen Sie sich verzaubern von einem magischen Abend, der Ihnen am Ende klarmachen wird, warum wir Deutschen sind wie wir sind…
Bereits Goethe und Schiller wurden von den drei Universal-Genies Bader, Ehnert und Scheibe leicht gekürzt: Schon „Schillers sämtliche Werke … leicht gekürzt“ aus dem Jahr 2009 war mit mehr als 200 Vorstellungen ein großer Publikumserfolg und wurde vom NDR fürs Fernsehen aufgezeichnet. „Goethes sämtliche Werke … leicht gekürzt“ aus dem Jahr 2015 war zudem für den Inthega-Preis „Neuberin“ nominiert. Die einzigartige Mischung aus klassischem Theater, rasanter Biographie, aberwitziger Comedy und vielseitiger Gesangsnummern hat Publikum & Presse einhellig begeistert.
Mit den Brüdern Grimm widmen sich Ehnert, Bader und Scheibe in einer Inszenierung von Martin Maria Blau nun zum dritten Mal auf ihre ganz eigene Weise der deutschen Literaturgeschichte.
Bernhard-Viktor (Vicco) von Bülow – besser bekannt als Loriot – ist der Grandseigneur des deutschen Humors. Niemand vor oder nach ihm hat es vermocht, dem spießbürgerlichen Mittelstand in vollendet höflicher Dreistigkeit ein Bein zu stellen, auf dass man würdevoll ins Straucheln gerate. Woche für Woche schuf er neue Bildergeschichten, die er zunächst in Illustrierten veröffentlichte. Kaum sind seine Verlage mit den Buchveröffentlichung hinterher gekommen, so dass die zahlreichen Bücher bis heute nur einen Querschnitt zeigen.
Über sich selbst schreibt Loriot: „Ich bin kein Hund, noch habe ich bisher Ähnlichkeit mit einem solchen. Vielmehr bin ich Berliner und am 12. November 1923 in Brandenburg geboren. Meine Eltern entschlossen sich, mich zur Schule zu schicken. Durch das Erlernen alter Sprachen, die Teilnahme an einem Lehrgang für Panzertruppen, sowie durch ein dreijähriges Studium an der Landeskunstschule Hamburg und die Ablegung einer Prüfung, die mich zum Führen eines Automobils berechtigt, bereitete ich mich gewissenhaft auf die Laufbahn eines Karikaturisten vor. Ich kann schwimmen. Ferner schenkte ich meiner Frau einen Hund und ein Kind.“ (1954)
Im Altonaer Theater erwarten Sie wohlbekannte Klassiker wie „Der Staubsaugervertreter“, „Weihnachten bei Hoppenstedt“, „Die Ansagerin“ oder „Das Ei“. Aber auch Unbekannteres wie „Streichhölzer & Rouladenfaden“ – Rouladenfaden ein wunderbares Wort, das in Vergessenheit geraten könnte, gäbe es nicht Loriot!