Lois Renner ist der Großmeister der malerischen Fotografie. Illusion, Inszenierung und Montage auf Basis eines atemberaubenden malerischen Talents charakterisieren sein künstlerisches Schaffen. Er schwelgt in Farben, Formen und Techniken, zitiert Kunsthistorisches und Popkultur, verdichtet die Welt und ist dabei Vorreiter des digitalen Verschmelzens von Malerei und Fotografie.
Genrekonventionen scheren den Superstar der österreichischen Kunstwelt mit gefeierten musealen Shows weltweit nicht. Seine großformatigen Werke mit den berückenden Blumenstillleben, Bibliotheksszenen, Schlagzeugen, Faunskulpturen oder Akten entstehen in einem raffiniert-aufwendigen künstlerischen Prozess, der weltweit einzigartig ist. Am Anfang steht ein von Renner gefertigtes Miniaturmodell seines Ateliers im Maßstab 1:10, das als Bühne seiner detaillierten Kompositionen dient. Eigene Malerei, Miniaturobjekte und reale Personen werden im Modell und über dessen Grenzen hinaus sorgsam arrangiert und fotografiert, bis nach diversen Arbeitsschritten das endgültige Werk entsteht: ein Unikat.
Erstmals kommen die neuesten Werke, die gerade in einer retrospektiven Einzelausstellung des Salzburger Museums begeisterten, nach Deutschland. Darunter sind faszinierende Großformate von 3 x 5,4 Metern, die einiges zu entdecken versprechen, mittelgroße Blumenstillleben, deren dekorativer Pracht man sich kaum entziehen kann, und auch kleinere Arbeiten der Museums-Serie, die das malerische Können in kleinen Aquarellen verdichtet. In den von Museumsbesuchen inspirierten Motiven untersucht Renner den zeitgenössischen Umgang von Betrachtern mit kunsthistorisch-wertvollen Werken im musealen Raum und übersetzt dies in seine typische Malerei des 21. Jahrhunderts.
Im Rahmen der Ausstellung wird der neue Katalog des Künstlers (367 Seiten) erstmals in Deutschland präsentiert (Werkverzeichnis Teil II. Bilder 2003 - 2017).