Live Art Festival #12 Back to Live, Back to Irreality - Mithkal Alzghaïr: Clamours (Schreie)
Mithkal Alzghaïr studierte klassischen und modernen Tanz in Damaskus, bevor er seine Ausbildung mit dem Masterstudiengang Choreografie in Montpellier fortsetzte. Weil er nicht in seine vom Krieg zerstörte Heimat Syrien zurückkehren konnte, lebt er bis heute als politischer Flüchtling in Paris. Nach seinem internationalen Durchbruch als Choreograf mit DISPLACEMENT (2016), einem Trio über die körperlichen Folgen von Flucht und Entwurzelung, setzte er seine Auseinandersetzung mit Grenzpolitiken, Rassismus, Repression, Vertreibung und dem »Menschlichen innerhalb maschineller Systeme« fort. In CLAMOURS (dt.: Schreie) konzentriert sich Alzghaïr auf den Moment des Übergangs, in dem Menschen im Exil oft dauerhaft verharren müssen. Er zeichnet das Portrait eines Menschen in seinen Abhängigkeiten von dominierenden Kräften und Gesetzgebungen, die sein Schicksal bestimmen. Über seine neue Arbeit schreibt er selbst: »Clamours ist eine Performance, in der der Mensch eine Figur in einer fragmentierten Welt ist eine figurative, skulpturale und kinetische Untersuchung des Körpers. […] Clamours ist ein Solo, eine Präsentation des Menschlichen. Ich bin dieses Solo, dieses Solo bin ich, es ist ein Selbst, ein Selbst, das Teil eines Ganzen ist und das durch seine Reisen in einer Welt konstruiert wurde, der Realität, Fragmentierung und Absurdität auferlegt wurden und in der der menschliche Körper das Tagebuch eines Lebens voller Fragen ist«.
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