Sofja Gülbadamova, Klavier
Dr. Katrin Eich, Dr. Michael Struck, Vortrag
Programm:
Johannes Brahms: Variationen über ein ungarisches Lied D-Dur op. 21 Nr. 2
Joseph Joachim: Variationen über ein Elfenlied
Johannes Brahms: Sonate für Klavier Nr. 1 C-Dur op. 1
Seit ihren ersten Begegnungen im Frühjahr 1853 verband Johannes Brahms und Joseph Joachim eine lebenslange Künstlerfreundschaft. Im Frühjahr 1856 betrieben beide Freunde im brieflichen Austausch kompositorische “Fernstudien”, hauptsächlich in strengen kontrapunktischen Techniken (Kanon, Fuge). Doch diskutierten sie auch über das Schreiben von (Klavier-)Variationen: Zunächst ging es um Joseph Joachims “Variationen über ein irisches Elfenlied”, die Zug um Zug mit jener Diskussion entstanden. Ende 1856 komponierte Brahms dann seine “Variationen über ein ungarisches Lied” op. 21 Nr. 2, die wie eine Antwort auf Joachims (erst 1989 veröffentlichten) kleinen Variationszyklus und auf die gemeinsame kompositorische Diskussion wirken. Beide Werke und die in den Briefen der beiden Freunde dokumentierte Diskussion stehen im Mittelpunkt des ersten Teils der Veranstaltung.
Neben Clara Schumann war Joseph Joachim der Einzige, dem Brahms zwei seiner Werke offiziell widmete. Gleich sein Opus 1, die 1. Klaviersonate, wurde “Joseph Joachim zugeeignet”, dem Brahms so viele künstlerische Anregung und Förderung verdankte – nicht zuletzt den dringenden Rat, Robert und Clara Schumann in Düsseldorf aufzusuchen. Die Sonate war auch eine der Kompositionen, die Brahms dem Ehepaar Schumann vorspielte und für deren Drucklegung Robert Schumann durch Empfehlung an den Verlag Breitkopf & Härtel sowie durch seinen legendären Artikel “Neue Bahnen” sorgte. Joachims und Brahms’ Künstlerfreundschaft und die Charakteristika der 1. Klaviersonate sowie deren Aufführung prägen den zweiten Teil des Lecture Recitals.
Eintritt frei, Spenden erbeten.
Eine Veranstaltung der Johannes-Brahms-Gesellschaft Hamburg