Ein Raum und zwei Menschen, die sich begegnen. In der Öffentlichkeit – vor uns. Auf der einen Seite der Menschenfeind. Seine Selbstbehauptung begründet sich im »Dagegen sein«. Auf der anderen Seite eine soziale Virtuosin, der das Netz, das sie spannt, zum Verhängnis wird. Das sind Alceste und Célimène. Alcestes Liebe zu Célimène ist widersprüchlich. Die Zuneigung zu ihr ist ein Schwachpunkt seiner Ideologie, die auf Logik, Berechenbarkeit und Wahrheit beruht. Célimène schillert. Als wundersam offene Gastgeberin schwebt sie durch ihr Haus – den moralischen Raum in dem das Stück spielt. Im Diskurs versuchen sie sich dem Kern des Widerspruchs zwischen Logik und Gefühl, Wort und Tat, Alleinsein und Gemeinschaft zu nähern.