Gegen Ende der 1920er-Jahre verfassten Kurt Weill und der Schriftsteller Bertolt Brecht die Oper über »Mahagonny« – eine fiktive Paradiesstadt irgendwo in der US-amerikanischen Wüste. Das größte Verbrechen ist hier, kein Geld zu haben. Korruption ist an der Tagesordnung. Für diese schonungslose Gesellschaftskritik hat Weill die Musikgeschichte durchwühlt und zahlreiche Zitate in die Partitur eingeflochten – oft sehr ironisch, denn das Werk war auch als Kritik an der gefälligen »kulinarischen Oper« gedacht.