Kudsi Erguner
Er ist eine Referenzgröße für das Musikerbe seines Landes: Der Türke Kudsi Erguner, Meister auf der Flöte Ney, ankert tief in der Musik der Sufis und ist ein profunder Kenner der klassischen Werke des Osmanischen Reichs.
Die Musik der großen osmanischen Komponisten stand sowohl unter arabischen als auch byzantinischen Einflüssen und bildete sich im 16. und 17. Jahrhundert in Konstantinopel heraus. Später gipfelte sie in Werken von Meistern wie Zaccharias und Petraki, vor allem aber Ilya Efendi, der während der Regentschaft von Sultan Selim III. wirkte, einer Ära, die als Blütezeit der Klassik des Osmanischen Reichs gilt.
Kudsi Ergüners Verdienst ist es, dass er zusammen mit etlichen Experten diese Werke in einer wahrhaft archäologischen Arbeit nicht nur wieder ans Tageslicht gefördert hat, sondern sie für ein heutiges Publikum auch in eine zeitgemäße Klangsprache überführt. In seinem Ensemble agieren neben der Ney, Singstimmen, Zithern, die Spießgeige Kamantsche, Lang- und Knickhalslauten und verschiedene Schlaginstrumente.
Klassik der Welt: Auch auf anderen Kontinenten gibt es »klassische« Musik, die seit Jahrhunderten auf höchstem Niveau praktiziert und gelehrt wird. Die Reihe »Klassik der Welt« stellt diese traditionsreichen Musikformen in der konzentrierten Atmosphäre des Kleinen Saales vor.