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Konzert: Hyperculte

Kategorie: Musik

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Konzert: Hyperculte

Linksradikale Albatrosse

Eben noch, im Hyperkult: »Auf der Demo gegen die TGV-Trasse zwischen Lyon und Turin siehst du alte Kathos, junge Punks, junge Anarchos, die es singen, Arm in Arm: ›Wir sind alle der Schwarze Block.‹« Schwarze Katholiken neben dem alten Block; das ist der deutliche Wink des Genfer Duos Hyperculte. Ein Hyperkult ist, wenn ein provolutionärer Chor an umkämpften Gleisen entsteht. Und mit ihm eine Praxis, die den Namen verdient: Dominiert von allen Stimmen linksspiritualistischer Vernunft, und wenn es verschiedene sind. Nehmt das, ihr Selbstverwirklichten eurer Welt.

Feeling well among the others: Zwei Alben haben Hyperculte bisher gemacht. Beide erschienen beim hiesigen Label Red Wig und wurden produziert im Electric Avenue Studio im Hamburger Westwerk, das ihrem jüngsten Werk »Massif Occidental« auch den Namen gab. (Da musst du richtig recherchieren!) Und wie in einem melancholisch-wütenden Bühnenstück drängeln sich in den Songs die Protagonisten eines Für-und-Gegen-Chors: Shakespeares Timon von Athen spricht mit Karl Marx über die Macht des Geldes, Nietzsche denkt über das Tanzen vor dem Ziel nach, Erasmus von Rotterdam berät sich mit dem anarchistischen Okkultisten Hakim Bey über das Chaos. Dazu Slogans von Debord und Ideen der kanadischen Politikerin und Künstlerin Catherine Dorion. Anleihen, Anekdoten und Reminiszenzen.

Dazu Elias Angele mit feurigen Worten über Hyperculte in der Jungle World: »Der aktivistische Duktus, die Wendung kanonischer Schriftsteller ins Subversive, das Kokettieren mit anarchistischen Parolen, das Spiel mit Folklore und Trance vermengen sich zu einer wunder lichen Mischung, zu einem libertären Reigen.«

Durchzogen von Wogen unterschiedlicher Bewegungen. Vielleicht ähnlich wie Sleaford Mods setzen sich Hyperculte durch Loops zunächst kühl von allem ab, um dann diese Loops zu bestürmen, mit den Kräften von Punk, Garage und Freiheit. Das tänzelnde Schlagzeugspiel von Simone Aubert ist einzigartig. Unakademisch und virtuos zugleich (ja, das gibt es im Hyperkult noch), und dazu starten und fliegen die Kontrabassloops von Vincent Bertholet wie stolze linksradikale Albatrosse.

http://www.westwerk.org

10 (8) Euro

Einlass: 20:00 Uhr

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Veranstaltungsort

Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter ODbL
Westwerk
Admiralitätsstr. 74
20459 Hamburg - Neustadt
Deutschland
Termine: Westwerk, Hamburg

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