Unter den vielen derzeitigen Kologo-Spielern – die Kologo ist eine traditionelle zweiseitige Gitarre als auch ein ganzes Genre aus dem Norden Ghanas – ist King Ayisoba momentan der Exponierteste. In Ghana seit Jahren ein Star, verhilft er seinem so mantrischen wie melodischen, so rauem wie einfühlsamen Sound gerade zu viel Aufmerksamkeit. Auf dem neuen Album »1000 Will Die« spielen an Ayisobas Seite weitere Visionäre: Die jamaikanische Heiligkeit Lee Scratch Perry ist auf im Titeltrack zu hören, an anderer Stelle setzt der nigerianische Saxophonist Orlando Julius packende Kontrapunkte. Aber, wie das englische Magazin Cut schrieb: Trotz aller Kollaboration und des Verwebens von »roots« und »modern« ist es Ayisobas unaufhaltsame Kologo und seine politische Kraft, die seine Musik so unwiderstehlich treibend und heftig machen.
Als Produzent des neuen Ayisoba-Albums und mit seinem Soloprojekt Zea mit auf Tour ist Arnold de Boer: »King Ayisoba und seine Band wissen, dass die traditionellen Instrumente stärker sind als jedes moderne. Von der Elektronik nehmen sie, was sie können, auch von HipLife, dem in Ghana enorm populären Genremix aus lokaler Highlife-Musik und HipHop. Aber sie lassen sich davon nicht in die Enge treiben. Sie wissen, dass ihre Instrumente und ihre Musik stärker sind. Sie bringen so eine Zukunft nach Ghana.« De Boer hat als Sänger von The Ex unzählige Reisen nach Afrika gemacht. Sein Projekt Zea bestand schon vorher: eine radikale, lyrische, pointierte Musik auf der man De Boer mit wenig mehr als seiner Stimme und seiner Gitarre sehr weit gehen hört …
Einlass: 21:00 Uhr