Kammerversion einer Barockoper nach Henry Purcell
Am vorletzten Abend des „Crossdorf“-Stadtteilfestes gibt es eine ganz interessante Produktion mit einer Kooperation der Nysen-Theatergruppe aus Hamburg und dem Barockensemble FILUM aus Hannover. Eine Sopranistin, ein Bariton und ein Schauspieler, begleitet von einem Lautenspieler, erzählen die Geschichte des sagenumwobenen Königs Arthur, seinen kriegerischen Verstrickungen mit dem Sachsenkönig Oswald sowie seiner Sehnsucht nach geruhsamer Zweisamkeit mit der blinden Emmeline. Oper auf höchstem künstlerischen Niveau inmitten des Publikums, das zum aktiven Teil der Handlung wird. Hier wird nicht mit einfachen Mitteln Staatsoper imitiert, sondern ein ganz eigener Weg einer Umsetzung von großen Werken des Musiktheaters eingeschlagen: Mit feinem musikalischen Gespür wird die Partitur musiziert, aber auch vielfältig in heutige Musiksprachen übersetzt – ein Opernerlebnis für alle Generationen, das erlebbar macht, wie aktuell diese Kultur auch heute ist. Das Publikum erlebt mit König Arthur eine Metapher auf unsere Zeit: Wie können wir den kontinuierlichen Leistungsdruck und die Überverfügbarkeit von Medien entschleunigen? Wie fühlt sich das reale Miteinander in gemeinsamer kultureller Betätigung ganz ohne Projektionen und Blick in Displays an?
Weitere Infos: www.ensemblefilum.com / www.nysen.org
