In der Haspa-Sammlung, die im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) bewahrt wird, ist der Wahlhamburger Karl Kluth (1898-1972) mit einer konzentrierten Auswahl von Gemälden und Zeichnungen vertreten, die einen prägnanten Eindruck seines Arbeitens in der Hansestadt vermitteln. Kluths Bilder, die bis 1933 entstehen, sind symbolistisch gefärbt und weisen zunehmend in die Abstraktion. Der Zweite Weltkrieg bedeutet eine tiefe Zäsur für sein Kunstschaffen, die Kluth in der Nachkriegszeit bildnerisch verarbeitet. Die späten 1950er und die 1960er Jahre sind von der wachsenden Begeisterung für eine offene Malerei bestimmt, die sich bis in Kluths Spätwerk zieht. Die Haspa-Kollektion im MKG versammelt ausgezeichnete Werke der jeweiligen Werkphasen. Die Ausstellung Karl Kluth in Hamburg zeigt ab April 2018 über 20 Werke des Künstlers. Als Karl Kluth von der Akademie in Karlsruhe 1920 mit einem Reisestipendium ausgezeichnet wird, nutzt er das Preisgeld für einen Besuch in Hamburg. In der Hamburger Kunstszene ist Kluth bald fest verankert. Er ist Mitglied der Hamburgischen Sezession und nimmt an Gruppenausstellungen teil, die der hiesige Kunstverein veranstaltet. Ab 1937 ist er als „entarteter“ Maler der Verfemung ausgesetzt. Er bleibt in Hamburg und zählt zu den Künstlern, die die Mäzenin Emmi Ruben um sich versammelt. 1940 wird er zum Kriegsdienst eingezogen und kehrt erst 1949 aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück. In seinen Gemälden der 1950er Jahre verarbeitet Kluth das Erlebte. Diese Bilder zeichnet eine große Gegensätzlichkeit aus, sie bewegen sich zwischen einer pessimistischen Weltsicht – wie etwa Modellpuppe mit Stillleben von 1956 – und der Euphorie eines Neubeginns, wie bei Die Furt von 1950. Kluths Bindung an Hamburg bleibt eng.