»Den Nazis eine schallende Ohrfeige versetzen« wollte der überzeugte Pazifist Konrad Reisner und initiierte u.a. gemeinsam mit Willy Brandt eine zunächst ausweglos erscheinende Kampagne: Reisner setzte alles daran, für Carl von Ossietzky die Verleihung des Friedensnobelpreises zu erwirken, um so den inhaftierten Herausgeber der Zeitschrift »Die Weltbühne« aus dem KZ Papenburg-Esterwegen zu befreien. Eine berührende Geschichte und eines von vielen mutigen Zeugnissen des Widerstands gegen das NS-Regime, das in diesem literarischen Kammermusikabend zu hören sein wird.
Das Programm ist jenen mutigen Querdenkern und Künstlern gewidmet, die sich bis zuletzt hartnäckig gegen den nationalsozialistischen Terror behaupteten. Zu Gehör kommen unter anderem Paul Celans »Todesfuge« sowie Gedichte französischer Häftlinge des KZ Buchenwald. Kurt Tucholskys bitterböser »Ode an Das Dritte Reich« stehen die ironisch-melancholischen Exil-Gedichte der jüdischen Schriftstellerin Mascha Kaléko gegenüber. Musikalisch umrahmt wird die Lesung durch teils lange Zeit vergessene Werke für Bläserquintett. Sie stammen von Komponisten, die zu Opfern der nationalsozialistischen Diktatur und des Holocausts wurden. Diese ausdrucksstarke Collage aus Musik und Literatur wird dargeboten vom Bläserquintett OPUS 45 und dem Schauspieler Roman Knižka.
Programm:
Paul Hindemith: Kleine Kammermusik (op. 24/2)
Pavel Haas: Bläserquintett (op. 10)
György Ligeti: Sechs Bagatellen (1953)
sowie Texte von: Bertolt Brecht, Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Paul Celan, Oskar Maria Graf, Primo Levi, Mascha Kaléko u.v.m
Künstler:
Rezitation: Roman Knižka
Bläserquintett: Ensemble Opus 45
Eine Veranstaltung im Rahmen der Woche des Gedenkens in Bergedorf.
Dauer des Konzertes: ca. 80 Minuten (ohne Pause)
Veranstaltungsort: KZ-Gedenkstätte Neuengamme, ehemalige Walther-Werke