Jens Dietrich/Milena Kipfmüller: Rwandan Records
Die meisten Menschen denken bei dem Stichwort Ruanda ausschließlich an den Genozid. Seitdem hat das Land eine enorme wirtschaftliche Entwicklung vollzogen und präsentiert sich selbst als afrikanischen Tigerstaat. Für die junge Generation stellt sich dabei die Frage, wie mit einer Vergangenheit umzugehen ist, die wie in Deutschland ein schwieriges Erbe ist. Der Hamburger Regisseur und Dramaturg Jens Dietrich und die Berliner Soundkünstlerin Milena Kipfmüller haben in Ruanda mit zahlreichen Menschen Gespräche aufgenommen und ein heterogenes Ensemble von Stimmen zusammengestellt. Der ruandische Hip-Hop-Künstler Eric 1key und der Berliner Musiker Klaus Janek komponieren live einen interaktiven Klangraum aus Sprache, traditionellen Sounds, elektronischer Musik, Beats und Field Recordings. Zwischen grandiosen Zukunftsvisionen und Sehnsüchten nach sich verflüchtigenden Traditionen verbindet das begehbare Musiktheater RWANDAN RECORDS präkoloniale Geschichten mit Erzählungen der Gegenwart zwischen Ruanda und Deutschland und präsentiert einen neuen, ungewohnten Blick auf ein globalisiertes Selbstverständnis. Jeden Abend entsteht eine neue berührende Symphonie, deren individuelle Version sich die Besucher*innen am Ende zum Nachhören als Downloadlink schicken lassen können. RWANDAN RECORDS schließt an das Tanzprojekt PLANET KIGALI an, das Jens Dietrich mit Yolanda Gutiérrez im Dezember 2018 auf Kampnagel produziert hat.
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