Sebastian Gille · Sopran- & Tenorsaxophon
(SWR Jazzpreis 2018, Lionel Loueke, Jim Black, Jozef Dumoulin u.v.m.)
Elias Stemeseder · Klavier
(Jim Black, John Zorn, Nels Cline, Joey Baron u.v.m.)
Gille und Stemeseder verbindet eine langjährige musikalische und tiefe Freundschaft. Diese starke Verbundenheit schafft eine Atmosphäre der Aufmerksamkeit und des wechselseitigen Respekts in der Interaktion und bringt dabei eine Musik von einer großen stilistischen Geschlossenheit und klanglicher Einzigartigkeit hervor. Eine Musik, die nicht den schnellen Effekt sucht, sondern von feiner Struktur und tieferen Bedeutungen lebt. Diese Musik hat etwas Geheimnisvolles, sie schillert und schafft sich auf sachte Art eigene Klangwelten mit großer Innenspannung.
„Eine unerhörte Spannung liegt im Raum, eine Kraft, die vom Spiel dieses Saxofonisten ausgeht, von der Sorgfalt, mit der er jeden einzelnen Ton zu seinem eigenen macht. Ein Ton, von einer geradezu hemmungslos emotionalen Intensität, in dem bei aller Wärme der Atem zu hören ist, Sensibilität und Verletzlichkeit und der Wille, Grenzen zu überschreiten. Irgendwo in der Mitte zwischen Albert Ayler und Lester Young, radikal und zugleich schüchtern flehend, in einer unverwechselbar, eigenen Gestalt. " Stefan Hentz, Die Welt
SEBASTIAN GILLE, geboren am 1. Februar 1983 in Quedlinburg in Sachsen-Anhalt, stammt aus einer musikalischen Familie und begann im Alter von 14 Jahren Saxophon zu spielen.
Im Jahre 2004 zog es den damals 21-jährigen nach Hamburg, wo er an der Hochschule für Musik und Theater Saxophon, im Bereich Jazz und Jazzverwandte Musik studierte. In den darauf folgenden Jahren wurde Gille unter anderem mit dem Solopreis der Oskar-Vera-Ritter-Stiftung (2005), einem Stipendium durch die Studienstiftung des Deutschen Volkes (2007-2010), dem Dr. E. A. Langner Jazzpreis (2007), dem Jazzförderpreis des Kulturforums Schleswig-Holstein (2007), einem Kunststipendium durch die Claussen-Simon Stiftung (2014) und dem Hamburger Jazzpreis (2018) ausgezeichnet. Im Oktober 2018 wurde dem mittlerweile in Köln lebenden Saxofonisten Sebastian Gille der SWR Jazzpreis, die älteste Jazz-Auszeichnung im deutschsprachigem Raum, verliehen.
In seiner Karriere arbeitet(e) Sebastian Gille mit einer Reihe renommierter Künstler, wie unter anderem Abdullah Ibrahim, Al Jarreau, Norma Winston, David Liebman, Steve Swallow, Bob Brookmeyer, Adam Nussbaum, Richie Beirach, Jim Black, Lionel Loueke, Jozef Dumoulin, Michael Gibbs, Rolf & Joachim Kühn.
Auslandstourneen führten Sebastian Gille unter anderem durch Russland, China, Kanada, England, Frankreich, Italien, Spanien, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Dänemark, Schweden, Norwegen, Estland, Österreich Schweiz, Tschechische Republik, Slowenien, Polen und Moldawien.
Seine unverwechselbare Stimme am Tenorsaxophon ist mittlerweile auf über 40 Tonträgern zu hören. Seit der Veröffentlichung seines Debüt-Albums „Anthem“ im November 2011 wird er von der Fachpresse hochgelobt und unter anderem als einer der `ausdrucksstärksten Saxofonisten unserer Zeit´ bezeichnet. Das Jazz Podium zählt ihn derzeit sogar unzweifelhaft zu den großartigsten Holzbläsern auf diesem Planeten.
Elias Stemeseder ist am 1. Oktober 1990 in Oberndorf bei Salzburg (Österreich) geboren. Nach seinem Studium in Linz und Berlin lebt Elias seit 2015 in New York. Seit 2008 verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Schlagzeuger Jim Black, mit dem er gemeinsam mehrere Projekte initiierte. Einerseits das akustische Klaviertrio Jim Black Trio, vervollständigt durch den Bassisten Thomas Morgan. Die ersten beiden Alben des Trios, „Somatic“ (2011) und „Actuality“ (2014) wurden auf dem Münchner Label Winter&Winter Recordings veröffentlicht. Das dritte Album, „The Constant“ wurde von Chamber Music America in Auftrag gegeben und wurde im Juli 2016 auf dem Schweizer Label Intakt Records veröffentlicht.
Elias ist außerdem als gefragter Kollaborateur in zahlreichen europäischen und amerikanischen Projekten zu hören, unter anderem in den Bands Philipp Groppers PHILM (der nächste Gast dieser Reihe), Anna Webber’s PERCUSSIVE MECHANICS, im Robert Landfermann Quintet, Greg Cohen’s Garden of earthlings und dem kollektiven Trio “Jagged Spheres”. Die Liste seiner musikalischen Zusammenarbeiten beinhaltet des weiteren Namen wie Joey Baron, John Zorn, Tim Berne, Peter Evans, Mat Maneri, Kresten Osgood und Ingrid Laubrock.