2018 eroberte Jaha Koo die Herzen des Sommerfestival- Publikums, als er sich in CUCKOO mit drei sprechenden Reiskochern uber Freundschaft und Einsamkeit unterhielt; und 2020 zeichnete er humorvoll und tiefsinnig mit einer fahrenden Origami-Kröte den Einfluss des westlichen Kanons auf das koreanische Theater nach. Inzwischen tourt der in Ghent lebende Buhnenkunstler mit seinen technisch sorgfältigen und beruhrenden Performances uber die Zustände der sudkoreanischen Gesellschaft durch die ganze Welt. In HARIBO KIMCHI, seiner neusten Buhnenarbeit, trifft das Publikum in einer Pojangmacha, einer typischen Imbissbude Sudkoreas, auf verlorene Seelen: Ein YouTuber, ein Aal, eine Kröte und ein Reiskocher erkunden uber Esskultur die Struktur von Gesellschaft. In mehreren absurden und beruhrenden Anekdoten erzählen sie von der Diaspora der Kimchi-Kultur, vom Kannibalismus während der großen Hungersnot, vom Schmerz des unverblumten Rassismus und dem tiefen Umami-Geschmack ihrer Heimat. In einer fur den sudkoreanischen Komponisten und Theatermacher typischen Verbindung von Musik, Video und robotischen Performern reflektiert Jaha Koo uber kulturelle Assimilation mit all ihren Konflikten und Widerspruchlichkeiten – und verändert in einer mit allen Sinnen spielenden Performance die Wahrnehmung von Essen fur immer.