Die Bilder Jacques Henri Rogers (1942-2012) sind zurück in der Galerie beim Schlump. Nach der letztjährigen erfolgreichen Ausstellung Die verborgenen Bilder steht dieses Mal vor allem das zeichnerische Frühwerk des 1972 nach Hamburg ausgewanderten Franzosen im Mittelpunkt. Dieses entstand in den 60er-Jahren zum Teil noch in Paris und zeugt von einer besonders dunklen Phantastik.
Roger entwirft in seinen frühen Bildern eine eindrucksvolle Ästhetik des Schreckens. Detailreich, opulent, wirkungsstark und klar konturiert scheint er sich an einem graphischen Lexikon der Spukgestalten zu versuchen. Der Betrachter kann sich dem Rausch des schönen Schauderns kaum entziehen und erliegt einer rätselhaften Anziehungskraft. Er wird in finstere Gebiete geführt, die nicht an der Höllenpforte enden. Der Ausstellungstitel Pandämonium, welcher die Gesamtheit und den Ort aller Dämonen bezeichnet, verspricht daher nicht zu viel.
Rogers zeichnerisches Frühwerk, das in der Nachfolge des veristischen Surrealismus steht und ebenso Bezüge zu Künstlern wie Hieronymus Bosch, Pieter Brueghel d.J. oder Matthias Grünewald aufweist, erinnert mitunter auch an das ArtWork heutiger Black oder Death Metal Bands und könnte die Motivpalette eines ausgefallenen Tattooshops bereichern.
Kombiniert werden diese Arbeiten mit frühen Gemälden und eindrucksvollen Holzskulpturen, die der Künstler in seiner letzten Schaffensphase kreiert hat. Hier findet man zum einen die für Roger so typischen Tropfsteinhöhlen ähnlichen Formelemente wieder und wird zugleich - hier schließt sich der Kreis - von vier apokalyptischen Reitern ins Visier genommen.
Jacques Henri Rogers Fahrten ins Schattenreich wirken wie eine Hommage an die dunklen Seite der Fantasie.