Jacolby Satterwhites (*1985, Columbia, South Carolina) immersive Videoinstallationen erschaffen mythische Welten, in denen sich Performance, Tanz, Malerei, Zeichnung und Musik vereinen. Im Zentrum des von vielfältigen Avataren und fantastischen Wesen bevölkerten, sich ständig wandelnden Kosmos steht der Körper des Künstlers selbst.
Musikvideos, Videospiele, nicht-westliche Rituale, Club-Kultur, westliche Kunstgeschichte und zeitgenössischer Tanz sind Satterwhite Quelle und Inspiration. Zudem webt er aus den Bildern, Gedichten und Gesangsaufnahmen seiner Mutter, Patricia Satterwhite, kaleidoskopische, utopische Visionen. Sie hinterfragen Ungerechtigkeit und feiern queere Lebensformen und Vielfalt.
Im Rahmen von »Diversify the Code«, einer Zusammenarbeit zwischen den Deichtorhallen und Kampnagel, wird Satterwhite beim Internationalen Sommerfestival drei Arbeiten zeigen. Diese werden in den Deichtorhallen Hamburg und auf Kampnagel zu sehen sein und von einem Rahmenprogramm mit Heilungs- und Motion Capture Workshops begleitet.
In dem Video WE ARE IN HELL WHEN WE HURT EACH OTHER durchdringen die aktuellen Ereignisse unserer gegenwärtigen Realität das quasi-utopische Universum von Satterwhite. Diese virtuelle Welt basiert auf dem Ausdruck von Satterwhites Körperbewegungen, die durch digitale Körperanzüge in eine animierte Fembot-Form modelliert und transkribiert werden. Aktuelle Ereignisse durchdringen seinen virtuellen Raum, der eine post-pandemische, post-revolutionäre Welt darstellt, in der schwarze CGI-Frauenfiguren, die in den Körperbewegungen des Künstlers verwurzelt sind, Rituale und Bewegung als Werkzeuge des Widerstands einsetzen.