Internationales Sommerfestival 2019 - Kris Verdonck: Something (Out of nothing)
Die Zukunft ist zwar düster, aber bild- und soundgewaltig: eine synästhetische Theaterüberwältigung in Zeiten des Klimawandels.
Kaum jemand hat in den vergangenen Jahren so bildmächtige und beunruhigende Bühnenlandschaften entworfen wie Kris Verdonck. Der belgische Bildende Künstler und Theatermacher hat sich immer wieder mit existenziellen Fragen in post-apokalyptischen Szenarien beschäftigt (auf Kampnagel zuletzt 2008), und mit seiner neuesten Theaterüberwältigung reagiert er nun auf die Frage, was Existenz im Angesicht der ökologischen Katastrophe und in einer Welt ohne Menschen bedeutet. Was, wenn die Natur zum Albtraum wird und die Stille unendlich? Fragen, die das Stück zur perfekten sinnlichen Erweiterung unseres Themen-Fokus zu Ideologien und Kulturen um den Klimawandel machen.
In der Transitzone zwischen Bildender Kunst und Theater, Installation und Performance, Tanz und Architektur begibt sich Verdonck auf einen synästhetischen Trip an den Abgrund der Welt u.a. mit dem langjährigen ROSAS-Tänzer Mark Lorimer, der Performerin Ula Sickle und der Noise-Cellistin Leila Bordreuil. Die Performer*innen bevölkern wie Geister eine große Bühnenlandschaft, die als Theaterzauberkiste eine beeindruckende visuelle Kraft entfaltet – und in unseren klimadystopischen Zeiten einmal mehr an die Fragilität von Kunst und menschlicher Existenz erinnert.