Internationales Sommerfestival 2018 - Thom Luz: Girl From The Fog Machine Factory
So schön kann Theaternebel sein: Thom Luz inszeniert ein Bühnenkunststück mit Musik, Schauspiel und Nebelmaschinen.
Die Inszenierungen des Schweizers Thom Luz sind wundervoll sonderbare Atmosphärenverdichtungen. Darin treten Archivare, traurige Clowns oder Wetterforscher auf und spüren dem Leben auf den Zahn. Wie der andere große Schweizer Bühnen-Zauderer Christoph Marthaler denkt auch Thom Luz das Theater von der Musik aus, die er mit Text und in großen Bildern zu eigensinnigen Theaterkompositionen verdichtet. Damit ist Luz, der auch als Schauspieler und Musiker veritable Karrieren hatte, bereits zweimal zum Berliner Theatertreffen eingeladen worden. Für seine neue Produktion beschäftigt er sich mit einem höchst flüchtigen Bühnen-Element: dem Kunst-Nebel (und zeigt zusätzlich auch eine Nebel-Installation mit Konzert in der St. Gertrud Kirche). Sein Stück erzählt die Geschichte einer mittelständischen Nebelmaschinenfabrik am Rand einer Stadt. Die Auftragslage ist dürftig, die Zukunft ungewiss, neue Ideen müssen her. Also entwickeln der Chef und sein Personal mit der Erfahrung aus 225 Jahren Firmengeschichte flüchtige Nebelskulpturen: Wasserfälle, Nebelmeere oder einen Nachbau der berühmten Toteninsel aus den Gemälden Arnold Böcklins. Aber reichen diese vergänglichen Kurzschönheiten aus, um die mittelständische Firma zu retten? In großen Bildern und mit subtilen Tönen erzählt Luz eine zeitgenössische Geschichte voll zeitloser Magie und Theaterzauber.
Publikumsgespräch am SA 18.08.