Franz Schubert, Robert Schumann, Felix Mendelssohn, Franz Liszt, Johannes Brahms, viele kennen und schätzen diese große Namen der deutschen Romantik. Dass weitere Musiker wie Emmanuel Chabrier oder August Klughardt ebenfalls durchaus beachtliche und zeitlose Werke schrieben, ist heute nahezu vergessen. Eine kammermusikalische Wiederentdeckung stellen die 1872 komponierten Schilflieder von Klughardt dar. Angeregt durch die gleichnamige Dichtung des österreichischen Lyrikers Nikolas von Lenau zeichnen die Stücke für Viola, Oboe und Klavier musikalisch Erlebnisse eines Wanderers in der abendlich gestimmten Natur nach. Ein stimmungsvolles Zeugnis romantischer Seelenqualen.
Dem Zeitgeist entspricht auch Antonín Dvoáks Klavierquartett in Es-Dur, eine Gattung, die sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts in der Kammermusik etablierte. Dvoák, der nur ein paar Jahre vor Klughardt geboren ist, verknüpft hier die klassisch-romantische Tonsprache mit Elementen böhmischer Volksmusik und slawischer Empfindungen.
Eingerahmt wird das Konzert von Krzysztof Pendereckis Cellosuite. Obwohl Penderecki ein begabter Geiger war, zählte das Cello zu seinen Lieblingsinstrumenten. Ergebnis seiner Cellokunst ist die achtteilige Suite für Violoncello solo, die über einen Zeitraum von fast 20 Jahren entstand und mit kurzen Charakterstücken seinen Weg vom Avantgardisten zum Neoromantiker erlebbar macht. Die finale Fassung seiner Suite wurde dem Cellisten Arto Noras gewidmet, der dieses Werk selbst spielen wird.
BESETZUNG
Arnaud Sussmann Violine
Paul Neubauer Viola
Anna Kreetta Gribajcevic Viola
Arto Noras Violoncello
David Finckel Violoncello
Jean-Louis Capezzali Oboe
André Cazalet Horn
Valeriya Myrosh Klavier
Wu Han Klavier
PROGRAMM
August Klughardt
Schilflieder für Klaiver, Oboe und Viola op. 28 / Nach Gedichten von Nikolaus Lenau
Krzysztof Penderecki
Suite für Violoncello solo
- Pause -
Emmanuel Chabrier
Larghetto für Horn und Klavier
Antonín Dvoák
Klavierquartett Es-Dur op. 87