Erfolg als Unterwerfung
Malte Schlösser und Team versuchen sich den Zwängen der Erfolgsgesellschaft zu entziehen, dem Funktionieren und den allgegenwärtigen Erwartungshaltungen. IN:KON:SIS:TEN:ZEN vollzieht einen Balance-Akt zwischen Slapstick und Trost, zwischen narrativer Sinnleere und Steigerung des Seins. Dieser Theaterabend hat nicht vor zu gelingen und schickt sich doch an, zu gelingen, neue Verbindungen herzustellen und den Augenblick des Zusammenkommens zu feiern.
Erfolgsgeschichten bestimmen die Art, wie wir reden und denken: kein Satz und kein Interesse, kein Blick, keine Geste und kein Gefühl, die nicht daraufhin überprüft werden. Wie können diese Erzählungen umgeschrieben, oder ihnen die Bedeutung entzogen werden? Mit Hilfe verlorener Worte, bemühter Witze, filmischer Hyperrealitäten und musikalischer Melancholie versuchen drei Performer*innen auszubrechen und den Ideen von „gelungenen Biographien“ etwas entgegen zu stellen. Aber soll das überhaupt gelingen?
IN:KON:SIS:TEN:ZEN bewegt sich an den Rändern von Banalität und Post-Splatter und bedient sich der Ästhetik des Bruchs. Aber, und das ist das Dilemma, auch das muss man wieder können. Über Widersprüche, in der Luft hängende Sätze und kontemplative Verausgabung nähert sich dieser Abend dem lebendigen Sein trotz Erfolgs- und Erwartungsdruck und erkundet das Offene. Ein Spiel des Scheiterns, das weder gewinnen noch verlieren will.
„Ein Abend, der sich so sportlich wie geistreich um alles dreht und wendet, an dem auf Bananen ausgerutscht wird, extremes Körpertheater à la Holzinger [...] parodiert [...] und trotzdem die schönsten Erkenntnisse über die eigenen Dilemmata aufblühen…”
– Berliner Zeitung, 02.2023 –
„… dass auch ein Abend übers Scheitern gelingen kann (...) liegt auch am großartigen Schauspiel-Trio: Hinter Grahs’ skeptisch-ironischem Blick, Rönnebecks Körperslapstick und Hohnlosers Scheinnaivität öffnen sich Welten.”
– Berliner Morgenpost, 02.2023 –
Eine Koproduktion mit dem TD Berlin, mit freundlicher Unterstützung durch das Theaterhaus Mitte.
Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa, vom Hauptstadtkulturfond und die Ilse und Dr. Horst Rusch Stiftung.