Ho Tzu Nyen (*1976 in Singapur, lebt und arbeitet in Singapur) entwickelt aus historischen Texten und Artefakten technisch und visuell beeindruckende Filme, Videoarbeiten, Installationen und Theaterarbeiten, die er weltweit auf Festivals und in Museen, wie dem Guggenheim in New York oder der Venedig Biennale, zeigt.
In seinem Langzeitprojekt The Critical Dictionary of Southeast Asia beschäftigt er sich intensiv mit der Region Südostasien. Abseits der offiziellen Geschichtsschreibung sammelt er Metaphern, Praktiken, Sounds, Biografien oder Erzählungen welche die künstlich in der Kolonialzeit geschaffenen Nationalgrenzen überwinden, und formuliert so die Möglichkeit einer anderen kollektiven Identität für die gesamte Region. Inzwischen ist ein Archiv aus tausenden Stunden audio-visuellen Materials entstanden, das Ho als virtuelle, kritische Enzyklopädie veröffentlicht hat, aber auch als Quelle für seine künstlerischen Arbeiten nutzt.
Für den Kunstverein in Hamburg entwickelt er eine raumgreifende Installation mit weiteren Arbeiten aus der Dictionary-Reihe: Die Installation The Nameless, über den Triple-Agenten Lai Teck setzt er in Bezug zu seiner Arbeit The Name über den mysteriösen Autor Gene Z. Hanrahan – und rahmt beides mit einer neuen Installation bestehend aus Material seines virtuellen Wörterbuches.