Vor der ehrwürdigen Kulisse des Rathauses bieten nach coronabedingter Pause in 202 auch in diesem Jahr Händler, Schausteller, Kunsthandwerker und Marktkaufleute aus ganz Deutschland ihre Waren feil. Dabei verschließt sich der Markt dem Zeitgeist. Eine Reise in die Zeit der Kindertage und Weihnachtswunder, ein sanfter Kuss für die Seele, Nürnberger Lebkuchen statt Popcorn, edles Kunsthandwerk statt Handyschalen, ausgefallene Geschenkideen statt Tennissocken und eine Marktarchitektur mit urigen Gassen versprechen die Macher des Marktes.
Es duftet nach gebrannten Mandeln, Lebkuchen und Nüssen und dem beliebten, extra für den Hamburger Weihnachtsmarkt entwickelten Glühwein. „Keine Massenware, sondern individuell aus erlesenen Trauben und feinsten Gewürzen von einem kleinen aber hochdekorierten Winzer aus der Pfalz speziell für unser Hamburger Publikum gemacht.“ schwärmt Bernhard Paul.
Die Kreation eines eigenen Glühweins reiht sich dabei nahtlos in die Fülle der Ideen ein, deren Umsetzung man überall auf dem Markt spürt. Seien es die aufwendig dekorierten und extra für Hamburg gebauten Marktstände, die mit Engeln und goldenen Äpfeln geschmückten Weihnachtsbäume, die lichtdurchwirkten Tannengirlanden, das einheitliche Design der Glühweintassen, das schmiedeeiserne Eingangstor oder die Schätze aus dem Roncalli-Museum wie ein Kinderkarussell aus den Goldenen 20er Jahren oder Verkaufswagen aus der Kaiserzeit. Überall gibt es jede Menge Details zum Schauen, Staunen und natürlich zum mit nach Hause nehmen.
Einzigartig in Deutschland ist die Thematisierung der Gassen. So begeistern sich Familien mit Kindern schnell für die Spielzeuggasse, über deren Buden übrigens eine große Modelleisenbahn fährt, Liebhaber schöner Dinge stehen staunend vor den Auslagen der vor Ort produzierenden Kunsthandwerker – vom Hutmacher, Laternenmacher, Glasbläser bis hin zum Bernsteinschleifer. Es gibt eine Spezialitätengasse, in der vom Tiroler Käse bis hin zur Senfmühle ausgefallene kulinarische Produkte präsentiert werden und natürlich eine Naschgasse: hier werden Lebkuchen gebacken, typisch Hamburger Schmalzkuchen offeriert, hier gibt es Dresdner Christstollen und die berühmte Lambertz Weihnachtsbäckerei sowie einen Bonbonmacher, dem man bei der Arbeit zusehen kann.
Handgezogene Bienenwachskerzen, Misteln aus dem Elsass, Gewürze aus aller Welt, Spezialitäten aus den Ostsee-Anrainerstaaten – die Liste der einzigartigen Angebote ließe sich beliebig fortsetzen und würde hier den Rahmen sprengen. Nicht zu vergessen jedoch Käthe Wohlfahrts Weihnachtswelt mit dem wohl größten Sortiment an weihnachtlichem Christbaumschmuck.
Auch kulinarisch hat der Historische Weihnachtsmarkt allerlei zu bieten. Seien es die Südtiroler Spezialitäten, die in einer urigen Almhütte angeboten werden, Jürgen Goschs leckere Fischbrötchen oder die vor Ort gebackenen Brote aus der mittelalterlichen Backstube – überall duftet es verführerisch.