Antje Kosemund, geb. 1928, erinnert an ihre Schwester Irma Sperling, die 1933 im Alter von drei Jahren wegen einer geistigen Behinderung, gegen den Willen ihrer Eltern, in die Alsterdorfer Anstalten eingewiesen wurde. Von dort wurde sie 1943 im Rahmen des Euthanasie-Mordprogramms der Nationalsozialisten nach Wien verschleppt. Dort wurde sie im Alter von 14 Jahren zu Tode gebracht. Antje Kosemund engagiert sich seit Jahrzehnten in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA). Die Geschichte ihrer Schwester hat Antje Kosemund seit den frühen 1980er Jahren ans Tageslicht gebracht, ebenso den Umstand, dass die Gehirne von Irma und ihren Leidensgenossinnen noch in den 1990er Jahren in Wien in einer „Gehirnkammer“ zur Schau gestellt waren. Ihr Buch „Sperlingskinder“ ist gerade in einer neuen Ausgabe erschienen und kann bei der Veranstaltung erworben werden.