Hendrik Otremba ist Bildender Künstler, dreifacher Romanautor und Sänger der Gruppe Messer – und war mit seinen unterschiedlichen Künstler-Identitäten mehrfach auf Kampnagel zu Gast. Nun kommt das genial dilettantische Berliner Pendant einer New Yorker Avantgarde-Szene in die Brutstätte des interdisziplinären Schaffens und zeigt beim Sommerfestival die neueste Version des Henrik Otremba: den Solo-Musiker. Das dazugehörige neue Album »Riskantes Manöver« stellt Otremba in einer exklusiven audiovisuellen Performance erstmals in Hamburg vor: Opulent instrumentiert, sind düstere Assoziationen zu Scott Walker, Einstürzende Neubauten oder Genesis P. Orridge kein Zufall. Eröffnet wird der Abend von der Multiinstrumentalistin Elinor Lüdde alias CORECASS, die trotz klassischer Ausbildung auf einen ähnlichen DIY-Background wie Otremba zurückblicken kann. Cineastische Klangwelten entstehen, wenn die Musikerin ätherische Sounds aus Harfe, Orgel, E-Gitarre und Stimme mit Field Recordings und digitalen oder synthetisierten Instrumenten elektroakustisch verfremdet; ihre letzte Veröffentlichung »VOID« hat Lüdde so auch gleich selbst als Film produziert und inszeniert. Ein Abend der musikalisch-künstlerischen Wahlverwandtschaften.