Hamburger Menetekel
Babylon, 543 v .u .Z.: Die Perser stehen vor den Toren der Stadt, doch Babylon gilt als uneinnehmbar. Im Palast des Herrschers Belsazzar wird gefeiert. Da erscheint auf der Wand ein rätselhafter Schriftzug: MENE MENE TEKEL UPHARSIN. Keiner der herbeigerufenen Schriftgelehrten kann oder will den rätselhaften Spruch deuten. Erst der aus dem Gefängnis herbeigebrachte Jude Daniel sagt anhand dieser Schrift den Untergang des babylonischen Reiches voraus. Noch in derselben Nacht dringen persische Soldaten in die Stadt ein und das babylonische Weltreich zerfällt.
Hamburg, 2018: Straßenmöbel, Rollläden, Transportmittel und Wände der Stadt sind dicht beschrieben. Auch heute scheint niemand die Zeichen deuten zu wollen oder zu können. Im Gegenteil: Millionen von Euro werden ausgegeben, um sie zu entfernen. Was, wenn die Graffitis auf unseren Wänden die Menetekel von heute sind? Was, wenn sich anhand dieser Zeichen Aussagen über unsere Zukunft treffen ließen?
Gemeinsam mit Hamburger Schüler*innen wird Graffitimuseum die Menetekel an den Hamburger Wänden lesen, deuten und die daraus abgeleiteten Zukunftsprognosen auf einem futurologischen Kongress performativ zur Diskussion stellen.