Robert Harris
Moderation: David Eisermann | Deutsche Stimme: Gustav Peter Wöhler
Robert Harris ist „ein Meister seines Fachs“, sagte Klaus Kleber im ZDF. Recht hat er. Der weltweite Erfolg des britischen Autors verdankt sich einem unvergleichlichen Erzähltalent, das Spannung aufzubauen vermag und aus historischen Fakten packenden Lesestoff werden lässt.
Robert Harris hat ein Faible für komplexe Charaktere an den Schaltstellen der Macht. Und er weiß zu begeistern mit dem Durchdringen großer historischer Stoffe in ihrer Bedeutung für unser Leben. Jetzt widmet er sich einem Schicksalsjahr der jüngeren Geschichte – 25 Jahre nachdem er seinen Welt-Bestseller „Vaterland“ veröffentlichte, diesen spekulativen Geschichtsthriller über Nazi-Deutschland, das als Sieger aus dem Zweiten Weltkrieg hervorging.
Seither waren weitere packende Historien-Bestseller erschienen wie „Enigma“, „Aurora“ oder „Intrige“. Zuletzt erschien ein Roman über den Vatikan, die mächtigste Instanz in der christlichen Welt. Der rätselhafte Tod des Heiligen Vaters war dort zu beklagen. Ein Nachfolger musste gefunden werden. Ehrgeiz und Ruhmsucht bestimmten das Tun der Kirchenfürsten im Konklave ... Der britische Autor inszenierte ein packendes Kammerspiel mit Würdenträgern im Widerspruch von Macht, Idealen und Glaubensgrundsätzen.
Und in diesem Jahr nun erscheint sein neuer Polit- und Geschichtsthriller „München“, der in das Jahr 1938 führt, in die Zeit, als Europa vor dem Abgrund stand. Das Münchner Abkommen sollte den Frieden bewahren, die Staatslenker setzten alles daran, einen Diktator zu besänftigen, der bereit war, schon damals die Welt in Brand zu setzen.
Erneut gelingt es Robert Harris, uns Zugang zu verschaffen zu den Hinterzimmern der Macht. Er gibt Einblick in das Wechselspiel von Diplomatie und Allmacht-Fantasien. Aus der Perspektive von Chamberlains Privatsekretär schildert er die dramatischen Tage und Wochen, als es darum ging, einen Krieg abzuwenden. Scheinbar erfolgreich. Aber wie so oft: Der Schein trügt, die Geschichtsbücher verzeichneten nur einen Aufschub des großen Mordens, das wenig später losbrechen sollte.