Anfang der 60er Jahre lernen sich Dieter Asmus, Peter Nagel und Dietmar Ullrich an der Hochschule für bildende Künste (HfbK) in Hamburg kennen. Die drei Maler verbindet, dass sie die zeitgenössischen Strömungen und Lehrinhalte der Malerei ablehnen. Daraufhin entwickeln sie Ihren eigenen Stil.
1965 schreibt die Gruppe Zebra das Manifest „Der neue Realismus“. Asmus, Nagel und Ullrich proklamieren darin eine Abkehr vom Abstrakten und der Unverbindlichkeit innerhalb der Künste. Sie formulieren eine allgemein-verbindliche, bildlich gegenständliche Grundlage, sowie eine umfassende Formel für den Umgang mit Objekten, Figuren und Landschaften. Weg vom Zufälligen und Anekdotischen, hin zum Allgemeinen und Prototypischen.
In den Arbeiten der Gruppe Zebra spiegeln sie die Phänomene einer veränderten Umwelt wider. Alltägliche Sehgewohnheiten haben sich in den Wirtschaftswunderjahren durch Fotographie, Fernsehen und Zeitungen radikal geändert. Technologien weiterentwickelt. Im Kontext mit Lebewesen und der Natur erkennen Asmus, Nagel und Ullrich ein Spannungsfeld, welches sich nur durch eine komplexe und radikale Neuerstellung der Malerei aufzeigen lässt. Die Gruppe Zebra stellt dieses Spannungsfeld unmissverständlich figürlich dar.
In Zeiten von ökologischen Krisen, technischen Fortschritten, gesellschaftlichen Verwerfungen, weltpolitischen Spannungen und Kriegen, sind die Spannungsfelder zwischen Lebewesen, Natur und Technik heute geladener denn je. Eine neue Betrachtung und Würdigung der Werke der Gruppe Zebra ist demnach längst überfällig. Die Arbeiten und das Werk der Künstler haben auch nach über 60 Jahren nichts an Aktualität verloren.
Im Rahmen dieser Retrospektive werden über 60 Werke der Gruppe Zebra aus den 60er und 70er Jahren aus einer Privatsammlung ausgestellt. Eine Hommage eines Sammlers und Bewunderers, an die Künstler der Gruppe Zebra und an Dieter, Peter und Dietmar.