Ein Klavier, das man sich unter den Arm klemmen kann? Wo gibt’s denn so was?! Das in Deutschland einzigartige Event hat Jennifer Hymer in Hamburg etabliert: Konzerte auf dem Kinderklavier (Toy Piano), gepaart mit anderen ungewöhnlichen Instrumenten. Das Kinderklavier ist kein Spielzeug, sondern ein vollwertiges Instrument. Von Mozart bis Jazz kann alles gespielt werden. Dabei verleihen der hohe Klang und die Miniaturgröße diesen Konzerten einen besonderen Charme und eine humorvolle Note.
In den 1940er Jahren eroberte das Kinderklavier vom Kinderzimmer aus die Bühne, nachdem der amerikanische Komponist John Cage eine Suite für das Toy Piano komponiert hatte.
Zum vierten Mal erlebt Hamburg das Non-Piano/Toy Piano Weekend an zwei Konzertabenden: die Programme Chinoiserie! im Meßmers Momentum und Madama Butterfly im resonanzraum (St. Pauli).
In diesem Jahr taucht das Non-Piano/Toy Piano Weekend in eine exotische Welt von Gangstern, chinesischen Adligen und der monsterhaften Figur der Medusa ein. Begleitet werden die Klaviere durch das selten zu hörende, alt-chinesische Instrument Erhu (2-saitige Violine) sowie ein Melodica-Oktett. Ein Highlight ist das neue Schoenhut Pink-Midi Butterfly Toy Piano, das zum ersten Mal eingesetzt wird. Die zeitgenössische Musik erscheint hier in einer neuen, leicht zugänglichen Form.
Special guests sind die Erhu-Spielerin Ying-Chieh Wang (Taiwan), die Akkordeonistin Fanny Vicens (Paris), die Sängerin/Komponistin Julia Mihaly (Frankfurt) und der Melodica-Spieler/Komponist Fabian Svensson (Sweden). Begleitet werden sie vom Non-Piano Ensemble des Festivals.
Konzert 1
Freitag, 10.11.2017 um 19:30
Meßmer Momentum, HafenCity, Am Kaiserkai 10, 20457 Hamburg
Titel: Chinoiserie!
Das Toy Piano begegnet dem Erhu und lässt eine fremdartige Welt entstehen, in der moderne europäische und asiatische Sounds auf die Klangfarbe des alten chinesischen Saiteninstruments treffen. Klänge umkreisen einander, überschneiden sich und kommunizieren miteinander. Die ausgezeichnete Erhu-Spielerin Ying-Chieh Wang (Taiwan) wird mit der Akkordeonistin Fanny Vicens (Paris) und der Toy Pianistin Jennifer Hymer auftreten. Das Programm umfasst ein weites musikalisches Spektrum: Ein funky-intellektueller Stil und asiatisch-europäische Elemente stehen neben traditionellen taiwanesischen Erhu-Klassikern sowie neu geschriebene Kompositionen neben Transkriptionen von Debussy und Messiaen.
Konzert 2:
Samstag, 11.11.2017 um 20:00
resonanzraum, St. Pauli, Feldstr. 66, 20359 Hamburg
Titel: Madama Butterfly
Ein Spektakel mit bis zu achtköpfigem Toy-Piano-und Melodica-Ensemble, umrahmt von einer bunten Palette an Solo-Stücken. Sogar eine Premiere ist dabei: ein Stück, das eigens für das neue Instrument des Festivals, ein Pink-Midi-Butterfly Toy Piano, geschrieben wurde. Außerdem gibt es ein außergewöhnliches Porträt von Medusa, dem (wohl) faszinierendsten Monster der griechischen Mythologie. Das tragische Schicksal eines chinesischen Adligen in Bartóks skandalträchtigem Klassiker Der Wunderbare Mandarin erfährt eine neue Interpretation in einer Transkription für sechs Spielzeugklaviere und Melodicas. Und in Melodica Madness spielen sich acht Ausführende in einen Melodica-Rausch: ein Stück vom diesjährigen special guest des Festivals, dem schwedischen Komponisten und Melodica-Virtuosen Fabian Svensson.
Solostücke für Spielzeugklavier, Klavier und Akkordeon, die von Minzuo Lu, Sascha Lino Lemke und Jacques Rebotier gespielt werden, runden das Programm ab.
Preise für Abendkasse:
Für die beiden Konzerte 30€ / 18€ (ermäßigt für Studenten, Schüler, Azubi)
Einzelnes Konzert 18€ / 12€ (ermäßigt für Studenten, Schüler, Azubi)
Frühbucherrabatt auf www.nonpiano-toypiano.de
•Non-Piano/Toy Piano Weekend: Geschichte und Ziel
Das Non-Piano/Toy Piano Weekend geht in sein viertes Jahr und hat bereits eine Fangemeinde, die sich von den Darbietungen des Wochenendes begeistern und bezaubern lässt. Die enge Zusammenarbeit ausführender Musikern und Komponisten, die stetig wachsende Kollektion an Spielzeugklavieren und anderen Spielzeuginstrumenten, die dem Festival zur Verfügung stehen, sowie das ungewöhnliche Klavier-Repertoire locken das Publikum stets aufs Neue an.
Ein Ziel ist es, ein Forum fürs Spielzeugklavier in Deutschland zu gründen. Zudem ist dieses Projekt das erste Festival in Hamburg, das sich ausschließlich den neuesten Trends im Klavier-, Keyboard- und Spielzeugklavier-Repertoire widmet. Nicht zuletzt wollen wir ein breites Publikum jeden Alters begeistern (mit Schwerpunkt darauf, was jüngere Zuhörer ansprechen könnte) und Neu-Hörer an Neue Musik heranführen.
Ein bedeutender Aspekt des Festivals besteht darin, die Konzerte als Event zu inszenieren, sodass das Publikum an einem Wochenende Vielfalt an verschiedenen Aufführungsorten erleben kann.