Greta Van Fleet
Greta Van Fleet ist eine der spannendsten Newcomer-Rock’n'Roll-Bands der jüngeren Geschichte
Der Name ist von einer Dame aus dem Ältestenkreis der Heimatgemeinde Frankenmuth – auch bekannt als „Michigan’s Little Bavaria“ – entliehen, die Musik aus den großen Zeiten der 60er und 70er. Das Quartett hat sich einfach druckvollen Rock auf die Fahne geschrieben. Es sind Jungs, deren Ambitionen, deren Sound, deren Errungenschaften locker über das Alter der vier Mitglieder hinwegtäuschen können. Die drei Kiszka-Brüder – die Zwillinge Josh (Gesang) und Jake (Gitarre), sowie ihr jüngerer Bruder Sam (Bass, Keyboards) – haben zusammen mit Schlagzeuger Danny Wagner ihre verschiedenen Einflüsse und Hintergründe zu einem Rock’n'Roll-Sound verschnürt, in dem gelegentlich auch Metal, Pop, Blues oder Grunge aufflackern.
Kein Wunder: Der Vater war selbst Musiker; Gitarre und Mundharmonika waren seine Instrumente, seine Plattensammlung reichte von Blues- über Soul zu Funk. Eine zentrale Rolle spielten dabei Cream, The Yardbirds, The Who und die ganzen anderen großen UK-Bands der Sechziger, die in den Staaten von der Presse jener Tage gerne unter dem Schlagwort „British Invasion“ zusammengefasst wurden. Jahrelanger Feinschliff steckt in diesem Sound. Jahre, in denen sie vor allem viel Spaß zusammen hatten. Im vergangenen November erschien mit „From The Fires“ eine großartige EP – oder sollte man bei einer Spielzeit von 32 Minuten nicht lieber von einer guten, alten LP reden? –, die auch ein anderes Vorbild nicht verleugnen kann: Led Zeppelin stand ebenfalls Pate beim Sound von Greta Van Fleet, und Don Van Fliet a.k.a. Captain Beefheart schimmert namenstechnisch ebenso durch, wie man den Soul in der Coverversion von Sam Cookes „A Change Is Gonna Come“ hört.
Keine Grenzen werden hier akzeptiert, keine Schubladen gefüllt. Die Stimme von Josh trägt jeden Stil, die Produktion ist schneidend scharf und präzise. Die beste Nachricht ist natürlich die, dass da schon bald noch mehr kommen soll: Seit rund zwei Jahren schon geht die Band immer wieder ins Studio – rund 20 Tracks sind so bereits entstanden und es werden täglich mehr. Genauso wichtig sind ihnen die Live-Shows, mit denen Greta Van Fleet schon so manches Publikum umgehauen haben – denn tatsächlich klingen sie gerade live eher wie eine Band, die schon ein paar Jahrzehnte zusammen spielt, nicht erst ein paar Jährchen. Im Oktober kommen Greta Van Fleet nach Deutschland und spielen eine exklusive Show in Hamburg.