GRANDE ATTAQUE ist eine vielsprachige Choreografie zwischen Anfall und Angriff, Ohnmacht und Widerstand. In ihrer ersten Arbeit als gemeinsame künstlerische Leitung zelebrieren die brasilianische Choreografin Regina Rossi und die Dramaturgin Greta Granderath das Zuviel an Gesten und Gezeter, Affekten und Pathos, Schein und Sein. Ausgangspunkt des skurrilen Abends sind Inszenierungen der Hysterie, die im Paris des 19. Jahrhunderts in Schaubehandlungen als 'female malady' dargestellt wurde. GRANDE ATTAQUE führt damals klassifizierte Symptome – „bizarre movements“, „passionate poses“, „clownism“, „crying for attention“, „tendency to cause trouble for others" – als choreografische Tasks ad absurdum. Granderath und Rossi stellen somit die bis heute wirksamen Zuschreibungen und Pathologisierungen weiblicher* und queerer Körper in Frage und werfen dabei einen lust- und humorvollen Blick auf Affekte und Übertreibungen.