Das Mahnmal St. Nikolai ist Hamburgs zentraler Erinnerungsort für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft der Jahre 1933-1945. Die ehemalige Hauptkirche St. Nikolai wurde während der Luftangriffe auf Hamburg 1943 zerstört.
Welcher Ort könnte besser geeignet sein, das Multitalent Hans Henny Jahnn anlässlich seines 125sten Geburtstags oder seines 60sten Todestags einmal als Pazifisten zu präsentieren? Schon als Jugendlicher fand er in seinen Tagebüchern klare Worte gegen die allgegenwärtige Kriegseuphorie. In den 50er Jahren setzte er sich dann gegen die Entwicklung von Kernwaffen und die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik ein. Visionär waren auch seine Hinweise auf die Problematik der Lagerung atomaren Mülls aus der zivilen Nutzung der Kernenergie.
Der Theologieprofessor und Friedensforscher Hans-Jürgen Benedict war selbst in der Anti-Atom- und Friedensbewegung aktiv. Er liest an diesem Abend pazifistische Texte von Hans Henny Jahnn und auch einen Abschnitt über Hans Henny Jahnn aus seinem vor Kurzem erschienenen Buch „Erzählte Klänge – Musikbeschreibung in der deutschen Literatur“. Damit schlägt er eine Brücke zum Komponisten Dieterich Buxtehude, den Jahnn besonders schätzte.
Der musikalische Teil dieses Abends wird von KMD Rudolf Kelber und dem Cythara-Vokal- und Instrumentalensemble gestaltet. Ganz im Sinne von Hans Henny Jahnn kommen bei den Werken von Buxtehude historische Instrumente zum Einsatz. Darüber hinaus wird an diesem Abend auch ein Werk des Komponisten Hans Henny Jahnn vorgestellt werden.
Außerdem sind schöne Original-Ugrino-Noten aus dem Verlag von Jahnn und Harms zu besichtigen. Das Publikum darf gespannt sein!
Dieses Gesprächskonzert ist eine Veranstaltung des Vereins Hans Henny Jahnn e.V. und findet statt in Kooperation mit dem Mahnmal St. Nikolai und dem LITERATURHAUS Hamburg.
Der Eintritt ist frei, Spenden zur Deckung der Kosten sind erwünscht.