Frieder Hallers erste institutionelle Einzelausstellung ist zugleich die Premiere von 24/7 ist kein Leben, dem letzten Teil der Filmtrilogie Good Times, Bad Timing die erstmals komplett gezeigt wird. Gemeinsam mit den vorherigen Teilen Architecture (2019) und SCUM SCAM SCUM (2021) entfalten sich hier dramatisch-humorvolle Kammerspiele, die normative Strukturen und Dynamiken von Beziehungen dekonstruieren. Hallers Arbeiten sind Gratwanderungen zwischen dem Komischen, Grotesken und Tragischen. Seine Filme zeigen Schemata und Logiken innerhalb sozialer Mikrokosmen, durch welche bestehende Machtverhältnisse zementiert werden. Lineare Erzählformen werden immer wieder durch surreale Momente sabotiert, die Humor und Instabilität als tragende Elemente in die Filme einbringen. Hallers Figuren schwanken zwischen bemitleidens- und verachtenswert. Sie sprechen in Samples aus Songtexten, Filmen oder Zitaten aus Hallers eigenem Umfeld, die Vertrautheit und Befremdung wachrufen. Als Charaktere sind sie durchdrungen von Langeweile, emotionaler Kälte, Dekadenz und Distinktionswillen und doch streben sie nach Liebe und Intimität. Die Ausstellung ist als szenische Installation angelegt, die durch Kollaborationen mit Simon Mielke und Alison Yip ergänzt wird.