In drei musikalischen Requien setzt sich der Franz-Schubert-Chor mit den tiefgreifenden Themen Leben und Tod, Leid und Verfolgung, Trost und Erlösung auseinander. Unter dem Programmtitel „andenken“ will er gemeinsam mit dem Publikum gedenken, nachdenken, den Blick aber auch zuversichtlich in die Zukunft richten, wie der mehrdeutige Name erahnen lässt. Erleben Sie einen feierlichen Konzertabend voller emotionaler Tiefe, Kraft und musikalischer Komplexität!
Programm "andenken":
• Cyrillus Kreek – Reekviem
• Johann Sebastian Bach – Sanctus aus der h-Moll-Messe (BWV 323 III)
• Erich Zeisl – Requiem ebraico (Psalm 92)
Besetzung:
Sopran - Karola Pavone
Mezzosopran - Sofia Pavone
Bariton - Sebastian Seitz
Symphoniker Hamburg
Franz-Schubert-Chor Hamburg
Leitung - Christiane Hrasky
Der estnische Komponist Cyrillus Kreek schuf mit dem 1929 uraufgeführten „Reekviem“ seine berühmteste Chorkomposition als heilige Totenmesse, ein Werk von ungewöhnlicher Empfindungstiefe und musikalischer Kreativität. Das geheimnisvoll erhabene sechsstimmige „Sanctus“ komponierte J. S. Bach bereits 1724 für den ersten Weihnachtstag und integrierte das Werk später in seine berühmte h-Moll-Messe. Es steht im majestätischen D-Dur und versinnbildlicht mit dem dreifachen Sanctus-Ruf der Engelschöre und der allgegenwärtigen Dreier-Symbolik die himmlische Welt. Im „Requiem Ebraico“ verarbeitete der 1938 aus Wien in die USA emigrierte Erich Zeisl inhaltlich und musikalisch die Geschichte, das Schicksal und die Religion der Juden und die Ermordung seines Vaters im Vernichtungslager Treblinka. Ursprünglich als religiöse Musik für den Synagogendienst geplant, beschloss der Komponist 1945 nach der Nachricht über die Ermordung seines Vaters, die neue Komposition als Requiem zu vertonen und in jüdischer Tradition dem lobenden und tröstenden Andenken jener zu widmen, deren Schicksal er selbst entronnen war. Ausdruckvolle Romantik vermischt sich darin mit klanglichen Orientalismen zu einer effektvollen, melodischen Einheit.
Nach Kriegsende 1946 neu gegründet, gehört der Franz-Schubert-Chor Hamburg heute zu den großen und renommierten Konzertchören der Freien und Hansestadt. Rund 100 aktive Sängerinnen und Sänger bilden das stimmliche Potenzial des gemischten Chors, der sowohl doppelchörige A-Cappella-Literatur als auch moderne Chorsinfonik im Repertoire hat. Seit 2009 wird er von Christiane Hrasky geleitet. Musikalisch und programmlich charakterisiert den Franz-Schubert-Chor seine Vorliebe für Konzertprogramme abseits des musikalischen Mainstreams. Die Darbietungen überraschen mit ungewöhnlichen Zusammenstellungen und präsentieren dem Publikum dabei auch Werke, die zu Unrecht selten aufgeführt werden. Regelmäßig ist der Chor in der Hamburger Laeiszhalle zu Gast und bringt dort zusammen mit Orchestern und Solisten große Chorwerke auf die Bühne. Weitere Infos auf www.franz-schubert-chor.de