Die Hamburger Fotografin Ulla Penselin schafft in dieser Ausstellung einen Zusammenhang von sakralen und musealen Innenräumen. Beide Räume können als Orte von Andacht und Auseinandersetzung begriffen werden.
In diesem Jahr hat sich Ulla Penselin mit drei Kirchenbauten in Nordrhein-Westfalen auseinandergesetzt, die in den 1960er Jahren von dem Architekten Gottfried Böhm geplant wurden. Jenseits der architektonisch wuchtigen und gleichzeitig verspielten „Hülle“ aus Rohbeton und teilweise Ziegelsteinen ist das Innere sehr schlicht und – was die Chiffren in katholische Kirchen betrifft – zurückhaltend gehalten, sodass gleichsam ein unverstellter Blick auf diese speziellen Architekturen möglich wird.
Der als „white cubes“ bezeichnete innere Aufbau vieler moderner Museen nimmt sich zugunsten der ausgestellten Kunstwerke total zurück. Die Farbe Weiß gilt als Fläche, durch die die Ausstellungsstücke nicht verfälscht werden sollen. Im Gegensatz zu den Kirchen, die scheinbar für die Ewigkeit gebaut wurden, werden diesen Räume allerdings immer wieder durch Leichtbauwände den Erfordernissen spezieller Ausstellungen angepasst.
Ulla Penselin hat im Laufe der vergangenen Jahre in verschiedensten Museen Details der Architekturen fotografiert und dabei erforscht, wie das vermeintlich „reine“ Weiß in sehr vielen Schattierungen daherkommt – und manchmal auch Farbe zu finden ist.
Zu sehen sind sowohl Farb- als auch Schwarz-Weiß-Aufnahmen, zu denen entgegen der sonstigen Gewohnheit der Fotografin auch die Entstehungsorte genannt werden.