Fokus Tanz #4: Faux Pas - José Vidal & Company: Frühlingsopfer - Rito de Primavera
Ob heidnische Opferrituale, Totentänze oder die Feier des Frühlingsbeginns Ritualtänze sind so alt wie die Menschheit selbst. Der chilenische Choreograf, Anthropologe und Soziologe José Vidal hat mit seinem FRÜHLINGSOPFER (RITO DE PRIMAVERA) dennoch ein völlig neues Ritual für die heutige Zeit geschaffen: eine rauschhafte Feier des Tanzes und des Körperlichen, die alle Sinne anspricht. Es beginnt schon beim Einlass, wenn das Publikum von den Tänzer*innen zu den Sitzplätzen geführt wird, die die Bühne umgeben. Zum elektronischen Soundtrack des Multi-Instrumentalist und DJ Jim Hast und des Musikers Andy Abarzúa zieht das fünfzigköpfige Ensemble zur Hälfte aus Chile, zur Hälfte aus Hamburg das Publikum vom ersten Takt an und über die Dauer der Aufführung in einen meditativen Sog. Als Kollektiv mit 50 Tänzer*innen und Performer*innen unterschiedlichster Hintergründe und Ausbildungen beschäftigen sich der aus dem südlichen Chile stammende Choreograf José Vidal und seine Compagnie kontinuierlich mit Fragen von Kollektivität, Körpern und ihrem Potenzial, Gesellschaft affektiv zu verändern. Nach Publikumserfolgen u.a. beim Holland Festival und dem Festival de Marseille ist Vidal mit einer neuen Hamburger Version seiner Produktion FRÜHLINGSOPFER erstmals auf Kampnagel zu sehen.