Jens Cords / Rolf Diener / Arnold Fiedler / Wilhelm Hoffmeister / Rolf Retz-Schmidt / Rupert Rosenkranz / Walter Siebelist / Herbert Spangenberg / Alexander H. Tolksdorf
Mit einer Gruppenausstellung abstrakter Hamburger Künstler der 1950er Jahre starten wir in das Ausstellungsjahr 2024. Eine Zusammenstellung von Künstlern und Werken, die über ähnliche künstlerische Entwicklungswege und vergleichbare Bildresultate innerhalb eines Jahrzehnts Auskunft gibt und zugleich aber auch die individuellen Ansätze berücksichtigt sowie die in manchen Fällen sich schon fast diametral gegenüberstehenden Positionen veranschaulicht. So passt innerhalb der Malerei zwischen die geometrischen Spielfelder Wilhelm Hoffmeisters und die Heissen Felder oder Lichtfelder eines dynamisch-gestisch malenden Rolf Retz-Schmidt wohl eine ganze Welt. Und während die Vertreter der geometrischen Abstraktion einst die neue tachistische Malerei als Malsuppe oder kollorierten Auswurf beschimpften, konnten die Repräsentanten einer sich neu bildenden spontan-intuitiven Form der Malerei diesen Anfeindungen gelassen entgegen sehen. Ihre Position sollte sich schon bald durchsetzen, gegen Ende der 1950er Jahre dominierten tachistische Kompositionen den Pariser Ausstellungsbetrieb. Der Begriff Tachismus leitet sich vom französischen Begriff la tache (der Fleck, der Klecks) ab. Er wurde im Verlauf der 1950er Jahre immer häufiger benutzt für eine Beschreibung abstrakter Malerei, welche bei einem dynamischen Farbauftrag eben genau diese Farbfleck- und Klecksformen erschafft. Der Zufall als Element der Bildfindung und Bildgestaltung war bei dieser Entfesselung des spontanen Ausdrucks erwünscht.