In FAKE DIAMONDS kehrt die Hamburger Choreografin und Tänzerin René auf die Tanzflächen ihrer Vergangenheit zurück, in Turnhallen, Gemeinderäume und Ballsäle. Sie tanzt mit und gegen sich als ehemaliger Tänzer im Leistungssport des lateinamerikanischen Turniertanzes. Auf der Theaterbühne erinnert sie sich an Berührungen mit Tanzpartner*innen, an strenge Blicke der Wertungsrichter*innen, an Schrittfolgen und an Bewertungskategorien. Sie denkt zurück an Strass-besetzte Kleider, an Selbstbräuner und exotisierende Musik, an Siegespokale und Niederlagen. Im funkelnden Schein falscher Diamanten choreografieren René und ihr Team jetzt die alten Tänze neu. In einer intimen queerfeministischen Tanzperformance, die ihr Gegenüber im Publikum sucht, befragen sie sexistische und rassistische Strukturen im Turniertanz, das heteronormative Ideal des romantischen Paares sowie binäre Vorstellungen von Gewinnen und Verlieren.