Im Alltag ist die Stadt mehr als räumliche Kulisse, ein kollektives Experiment im gesellschaftlichen Labor, ein Ort für Leben und Geschichten, für Erinnerungen und Sehnsüchte: Das Ensemble Resonanz begleitet Copland ins nächtliche New York, Tschaikowsky in einen italienischen Sommer, lässt sich von Vito Zuraij überraschen, reist weiter nach Rom und wagt mit Vivier den Blick hinter die Kulissen des Selbst und hinter die Kulissen im Fremden.
Aus der nächtlichen Einsamkeit erhebt sich eine melancholische Trompetenmelodie, sanft grundiert von flirrenden Streichern, und fantasiert über den Nachtgedanken der Menschen in einer Stadt, die niemals schläft. So beginnt der Konzertabend mit Aron Coplands Ode an New York, der selbst in der Metropole das Gefühl von Weite und den amerikanischen Geist einzufangen weiß.
Claude Vivier nimmt dagegen Bezug auf die Sphären des Geheimnisvollen und der Sehnsucht auf ein zugängliches und zugleich rätselhaftes Werk aus frei schwebenden Melodien, die Reiseerinnerungen an fremde Länder, Menschen und Musiktraditionen zum Leben erweckt.
Tschaikowsky verblendet im »Souvenir de Florence« seine persönlichen Erinnerungen an einen italienischen Sommer mit russischer Folklore – und das Ensemble Resonanz verblendet Tschaikowski mit Andrew Normans »Companion Guide to Rome«, bei dem jeder Teil eine Studie römischer Bauwerke darstellt. Kann Bodendekor hörbar, Musik zu Wandkunst werden?
BESETZUNG
Ensemble Resonanz Kammerorchester
Jeroen Berwaerts Trompete
Alexander Krimer Englischhorn
Annette Kurz Szenografie
PROGRAMM
Aaron Copland
Quiet City
Vito uraj
Neues Werk (Uraufführung)
Claude Vivier
Et je reverrai cette ville étrange
- Pause -
Piotr I. Tschaikowsky
Streichsextett d-Moll op. 70 »Souvenir de Florence«
Andrew Norman
A Companion Guide to Rome (Auszüge)