Dominique Horwitz / Jourist Quartett
Im Jahr 1933 erhielt der russische, im Pariser Exil lebende Schriftsteller Iwan Bunin den Nobelpreis für Literatur. Als Sohn eines Gutsbesitzers aus der Provinz begann er mit Dorfgeschichten, die zur Idylle neigten und ein lyrisch geschöntes Bild vom Landleben boten. Erst nach der Revolution von 1917, als er nach Frankreich emigrieren musste, fand seine Prosa zu einer federnden, rücksichtslosen Kraft. Aus Bunins bester Zeit, den Jahren 1916 bis 1944, stammen die Novellen dieses Abends. Kleinstädte am Ende der Welt, dunkle Alleen, kaukasische Kurorte sind die Schauplätze der plötzlichen Leidenschaften und der unerklärlichen Verbrechen, von denen er erzählt. Und immer wieder finden sich die Zuhörenden an Bord eines Schiffes, eines Wolga-Dampfers, der träge dahingleitet, in einer Luxuskabine auf der Fahrt zur Krim.
Dominique Horwitz wuchs in Paris und Berlin auf. Seine Theaterstationen waren u. a. das Residenztheater in München und das Thalia Theater Hamburg. Im SchauSpielHaus spielte er 2011-12 die Titelrolle in »Cyrano de Bergerac«. Horwitz‘ ausgeprägtes Gespür für Musik macht ihn zu einem der gefragtesten Künstler des musikalisch-literarischen Genres. Begleitet wird die Lesung vom Jourist Quartett, das auf allen renommierten Festivals zuhause ist und diese Lesung mit Musik von Brahms, Tangos aus Russland von Efim Jourist bis hin zu Jazz orchestriert.
Foto: HKD