Mit der großzügigen Schenkung der herausragenden Dioramen-Sammlung des Sammlers Jürgen Glanz präsentiert das Altonaer Museum in seiner Dauerausstellung einen unterhaltsamen Einblick in die Welt der optischen Illusionen.
Gezeigt werden rund 65 Dioramen, die als 3-dimensionale guckkastenähnliche Materialbilder und Reiseandenken im 19. Jahrhundert äußerst beliebt waren und die nun die Museumssammlung zur Geschichte der optischen Medien prachtvoll ergänzen. Schon vor der Erfindung der Fotografie diente das Spiel mit optischen Effekten als beliebter Zeitvertreib. Man experimentierte mit Licht und Schatten oder perspektivischen Tricks, um zu einer besonderen Unmittelbarkeit und Einprägsamkeit der Darstellung zu finden.
Im Diorama, einem guckkastenartigen Materialbild, gelang es schließlich, reale Dreidimensionalität ins Bild zu bringen. Ganze Landschaften wurden in kleinen gerahmten Kästen mit Naturmaterialien plastisch nachgebaut und waren wie auf einer kleinen Bühne zu betrachten. Dargestellt wurden bevorzugt beliebte touristische Reiseziele in Böhmen und Schlesien. Die Reisenden erwarben die miniaturhaften Darstellungen ebenjener Landschaften, die sie zuvor bereist hatten, schließlich als Souvenirs. Somit fließen in den Dioramen zwei Strömungen zusammen, die für das 19. Jahrhundert von Bedeutung waren: ein großes Interesse an optischen Phänomenen mit einer sentimentalen Erinnerungs- und Andenkenkultur.