Jan-Josef Liefers, Devid Striesow, Meret Becker, Claudia Michelsen, Ronald Zehrfeld und Thomas Loibl setzen hochaktuelles Stück zur Pränatalen Diagnostik in Szene
Ein deutsches Ehepaar reist nach England, um in einer Privatklinik per In-Vitro- Fertilisation ein Kind zu zeugen. Drei Embryonen entstehen, aber nur einer wird eingepflanzt werden. In diesem Moment beginnt eine spekulative Vorschau auf die wichtigsten Ereignisse zwischen Geburt und Tod. In einer Parallelmontage werden die drei möglichen Leben der Embryonen - Amelie, Max und Fabian - erzählt: Was macht das Leben glücklich? Ist die DNA wirklich der alles bestimmende Bauplan? Welches der drei Leben ist das lebenswerteste? Zu hören sind drei Möglichkeiten, die Eltern werden sich für eine entscheiden. Zurück bleiben: die Unmöglichen.
Die bekannten Schauspielerinnen und Schauspieler Jan-Josef Liefers, Devid Striesow (ersetzt hierbei Matthias Koeberlin, der in Dreharbeiten verpflichtet ist) Meret Becker, Claudia Michelsen, Ronald Zehrfeld und Thomas Loibl brachten 2018 den als Hörspiel konzipierten Text von Plamper/ Kamphausen in Hannover auf die Bühne. In Idee und Bearbeitung der Produzentin der szenischen Lesung Simone Henke war dies als einmalige Lesung gedacht. Der unerwartete, überwältigende Erfolg verpflichtet das Ensemble mittlerweile durch den gesamten deutschsprachigen Raum zu Gastspielen. Claudia Michelsen und Thomas Loibl spielten das Ehepaar, das keine Kinder bekommen kann und sich deshalb auf die Reise begibt, um mit medizinischer Hilfe der Mutter das genetisch „wertvollste“ Material einzupflanzen.
Die drei Embryonen, die im Reagenzglas entstehen, werden von Meret Becker, Devid Striesow und Ronald Zehrfeld verkörpert. Eindrucksvoll erwecken die Schauspieler diese Charaktere zum Leben und lassen sie fiktiv erwachsen werden. Meret Beckers Lebendigkeit entfaltet eine Energie, die sich schnell auf das Publikum überträgt, Devid Striesow zeigt den Ehrgeiz seiner Rolle, das Leben zu planen, großartig unbeirrbar, seine Durchsetzungskraft flirrt fast greifbar durch den Raum; Ronald Zehrfeld spielt bedrückend die Introvertiertheit eines Jungen, der nur beim Klavierspiel seine Gefühle äußern kann; der Klang seiner empfindsamen Stimme ist ein Genuss für die Zuhörer - das alles sind darstellerische Meisterleistungen.
Wie sich jedes einzelne Kind auf das Zusammenleben der Eltern auswirkt, zeigen Claudia Michelsen und Thomas Loibl auf beeindruckende Weise; facettenreich verwandeln sie sich in ein Paar, das Belastungen unterschiedlich ertragen kann und sich entweder auf die Gemeinsamkeit besinnt oder daran zerbricht. In jeder Minute nimmt man den beiden die Rolle des Ehepaares ab. Mit Jan Josef Liefers wird der Zeremonienmeister brillant in Szene gesetzt. Wie alle Fäden bei ihm zusammenlaufen, er hauptsächlich als Erzähler fungiert und nebenbei mit viel Humor einige Nebenrollen liest, ist eine Glanzleistung. Mit besonnener Stimme und Ausdruck führt er das Publikum durch die Geschichte des Abends.
Die überbordende Spielfreude der Künstler, das begeisterte Publikum, die perfekt und durchdacht von Simone Henke besetzten Rollen, die Bandbreite der Gefühle, die an diesem Abend abgerufen werden - das funktioniert!