»Gesundheitsbewegung« – dieser Begriff mag bei einigen Leser*innen Erinnerungen an die 1970er und -80er Jahre wachrufen. Vielleicht auch an Patient*innen-Organisation, Selbstuntersuchung, Anti-Psychiatrie-Bewegung, Gesundheitsläden und Kapitalismuskritik? Vieles, was damals wichtig war, für das gilt es auch heute noch weiter zu kämpfen. Und tatsächlich scheint sich eine neue Gesundheitsbewegung anzubahnen. Nicht nur in den massiven Streiks von Pflegekräften oder der Bildung kritischer Studierendengruppen an fast allen medizinischen Fakultäten, auch unzählige aktivistische Initiativen engagieren sich seit Jahren für eine diskriminierungsfreie und antikapitalistische Gesundheitsversorgung. Die Projektgruppe »Die Neue Gesundheitsbewegung« befindet sich im Gespräch mit einigen dieser selbstorganisierten Initiativen und fragt sie: Welche Forderungen an das deutsche Gesundheitssystem habt ihr? Wessen Anliegen und Perspektiven werden nicht ausreichend berücksichtigt? Was muss sich im Gesundheitssystem grundlegend verändern? Die Feministische Gesundheitsrecherchegruppe (Julia Bonn und Inga Zimprich) stellt das Projekt »Die Neue Gesundheitsbewegung« (in Zusammenarbeit mit Alina Buchberger, Huong Nam Nguyen Thi, Pasquale Virginie Rotter und Kim Wichera) auf Kampnagel vor: Vertreter*innen der Initiativen sind im ersten Teil der Veranstaltung auf ein öffentliches Podium eingeladen, danach tauschen sie sich im Gespräch mit allen Anwesenden aus.